Fraktion in der BVV vollzieht Generationswechsel

Björn Tielebein ist neuer Chef der Fraktion der Linken in der BVV. | Foto: hari
2Bilder
  • Björn Tielebein ist neuer Chef der Fraktion der Linken in der BVV.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Mit der Wahl von Björn Tielebein zum Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksverordnetenversammlung hofft die Linke, sich aus dem anhaltenden Stimmungstief und von innerparteilichen Querelen zu befreien.

Die Linke hat am Montag, 5. November, Tielebein zum neuen Fraktionschef gewählt. Er löst den bisherigen Vorsitzenden Klaus-Jürgen Dahler ab. Dahler (56) führte die Fraktion seit 13 Jahren. Sein Nachfolger Tielebein ist 29 Jahre alt und eine ganze Generation jünger. Der Faktionsvorstand und auch der Bezirksvorstand der Linken wurden aber nach der Wahl nicht müde, zu betonen, dass es sich um einen normalen Vorgang handelt. Doch in diesem Jahr war eins ganz und gar unnormal. Es gab einen Gegenkandidaten. Eine große Rolle bei der Ablösung Dahlers spielt der Sturz des Linken-Stadtrates Norbert Lüdtke in Folge einer Abhöraffäre. Lüdtke war der Versuch vorgeworfen worden, ein Gespräch mit der damaligen Linken-Bürgermeisterin Dagmar Pohle, dem heutigen Gesundheitssenator Mario Czaja und Stadtrat Christian Gräff (beide CDU) heimlich mitschneiden zu wollen. Ein Strafantrag gegen Lüdtke wurde wegen unzureichender Beweislage von der Staatsanwaltschaft abgewiesen. Die Linksfraktion stimmte aber kurz nach Bekanntwerden der Abhöraffäre mit CDU und SPD für die Abwahl Lüdtkes. Dies hat ein Teil der Linken Dahler nicht verziehen. Sie warf ihm vor, Lüdtke ohne Not fallen gelassen zu haben. Dafür trage er die Hauptverantwortung.

Die Linke befindet sich im Bezirk aber insgesamt in einer schwierigen Lage. Viele Wähler im Bezirk haben der Linken den Rücken gekehrt.

Durch die dramatischen Wahlverluste verlor die Partei ihren Einfluss im Bezirk. Nach der Wahl 2011 konnte sie erstmals nicht mehr den Bürgermeister im Großbezirk stellen.

Die BVV wird von der Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und B’90/Grüne dominiert. Trotz aller Bemühungen ist es der Linken aber als größte Fraktion in der BVV, dieser ihren Stempel aufzudrücken.

Bei alldem, so hört man hinter vorgehaltener Hand, sei den jüngeren Genossen die Dominanz des "alten Hasen" Dahler auf die Nerven gegangen. Tielebein kündigte vielleicht auch deshalb nach seiner Wahl an: "Ich will in der Fraktion moderieren, um unsere ganze Kraft besser ins Spiel zu bringen". Dahler wiederum will nach seiner Abwahl nicht in die Rolle des Spielverderbers geraten. "Ich ziehe mich aus der Bezirkspolitik nicht zurück", sagt er.

Harald Ritter / hari
Björn Tielebein ist neuer Chef der Fraktion der Linken in der BVV. | Foto: hari
Björn Tielebein löst Klaus-Jürgen Dahler (Bild) ab. Er bleibt Vorsitzender des Hauptausschusses der BVV. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 277× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 626× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.213× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.