Galerie M soll nach Abriss und Neubau an alte Adresse zurückkehren
Marzahn. Das Bezirksamt hat sich überraschend darauf geeinigt, schnell in Verhandlung mit der Degewo über einen Neubau der Galerie M zu treten. In dem neuen Gebäude sollen sowohl das Bürgeramt als auch wieder die Galerie einziehen.
Ende März hatte sich der für die Bürgerämter zuständige Stadtrat Stephan Richter (SPD) für einen Abriss des leer stehenden Galeriegebäudes in der Marzahner Promenade 13 ausgesprochen. Anschließend sollte ein Neubau errichtet werden, in den nur das Bürgeramt einziehen sollte. Von einem Wiedereinzug der Galerie war nicht die Rede, weil der Platz in dem Gebäude für zwei Einrichtungen nicht reichte. Zu diesem Zeitpunkt plante Richter allerdings noch die Umwandlung der Bürgerämter in zwei größere Bürgerzentren. Diese Planungen sind vom Tisch. Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) hatte auch zunächst auf den Wiedereinzug der Galerie M in einen Neubau in der Marzahner Promenade 13 verzichtet. Sie wollte die Galerie an ihrem neuen Standort in der Marzahner Promenade 43 belassen. "Die Galerie hat sich dort etabliert", sagte sie. Inzwischen gibt es aber auch auf Antrag der CDU einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zur Zukunft des Gebäudes. Er besagt, dass Bürgeramt und Galerie gemeinsam in einem Gebäude unterzubringen sind. Der Beschluss wurde im April gefasst.
Gegen den Abriss und für den Erhalt des bisherigen Galeriegebäudes setzte sich nur ein Teil der Linken ein. Die Bedeutung des Hauses als Beispiel für gelungene DDR-Architektur spielte dabei eine wichtige Rolle.
Eigentümer des Gebäudes ist aber die Wohnungsbaugesellschaft Degewo. Sie hatte das frühere Galerie-Gebäude Anfang 2012 wegen Bauschäden sperren lassen müssen. Eine Sanierung schloss sie aus Kostengründen aus.
Zuletzt hatte das Bezirksamt für die Galerie nur noch eine symbolische Miete gezahlt, die nicht einmal die Betriebskosten deckte. Im Juli will das Bezirksamt nun mit der Degwo über einen Neubau sprechen. "Wenn wir keinen umsetzbaren Vorschlag machen, haben wir dort in wenigen Jahren eine Bauruine", sagt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Er glaubt aber, dass schon mit der Miete für das Bürgeramt die Degewo für einen Neubau gewonnen werden kann.
Harald Ritter / hari
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