Mieter in der Ringenwalder Straße kämpft um seine Beete
Vor etwa vier Wochen teilte nach Goebels Aussagen die zuständige Degewo-Verwalterin mit, dass der Vorgarten verschwinden müsse. Er habe sämtliche Arbeiten auf den Grünflächen am Haus einzustellen. Andere Mieter des Hauses hätten sich darüber beschwert, dass er den Vorgarten unterhalte.
Bruno Goebel versteht die Welt nicht mehr. Seit 30 Jahren, seit er in dem Haus wohnt, hat er sich stets auch um die Grünflächen am Haus gekümmert. Das rührt noch aus der Zeit her, als Hausgemeinschaften in den Plattenbauten vieles in die eigenen Hände nahmen.
Inzwischen gibt es Mieter in Goebels Haus, die sein Engagement gar nicht gern sehen.
Sie werfen Goebel vor, für die Pflege der Pflanzen Wasser zu verschwenden. Eine Mieterin spricht von 150 Euro, die sie für Wasser nachzahlen musste. "Der Garten ist sein Privatvergnügen", sagt sie. "Dafür wollen wir nicht mitzahlen."
Andere Mieter sehen die Arbeit von Goebel dagegen mit Wohlwollen. "Der Vorgarten ist doch schön", sagt eine Mitbewohnerin.
"Wir finden es gut, wenn sich Mieter bei der Pflege der Hausflächen engagieren", sagt Degewo-Pressesprecher Lutz Ackermann. Mit vielen Mietern habe die Degewo in Marzahn Verträge über solche Pflegearbeiten abgeschlossen. Sie bekommen ein kleines Entgelt für ihren Aufwand.
In der Ringenwalder Straße 30 wurden vor zwei Jahren im Zusammenhang mit Sanierungsarbeiten am Haus auch die Vorgärten von einer Firma im Auftrag der Degewo neu gestaltet. Der Vertrag mit der Firma läuft Ende dieses Jahres aus. "Danach haben wir die Absicht, mit Herrn Goebel einen neuen Pflegevertrag abzuschließen", sagt Ackermann.
Ob der Wasserverbrauch für den Vorgarten tatsächlich überdurchschnittlich hoch ist, klärt die Degewo noch. "Natürlich sind unsere Vertragspartner angehalten, auch mit dem Wasser wirtschaftlich umzugehen", erläutert der Degewo-Pressesprecher.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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