Pflegestützpunkte erwarten Ansturm aufgrund des neuen Gesetzes
Marzahn-Hellersdorf. Die beiden Pflegestützpunkte im Bezirk beraten pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige rund um das Thema Pflege. Ab Januar dürften sie mit noch mehr Kunden rechnen. Dann treten zahlreiche Verbesserungen durch das neue Pflegegesetz in Kraft.
"Die Entwicklung hat in den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass vor allem Demenz als Pflegegrund immer wichtiger wird", sagt Sigrid Rudolph, Leiterin des Hellersdorfer Pflegestützpunkts in der Janusz-Korczak-Straße. Dies hat der Gesetzgeber aufgegriffen und ein verbessertes Pflegegesetz verabschiedet. Danach haben erstmals auch Demenzkranke und psychisch erkrankte Menschen Anspruch auf Pflegeleistung. So wird das Betreuungsgeld für Demenzkranke ab 1. Januar kommenden Jahres durch Pflegegeld oder Sachleistungen ergänzt. Zudem müssen beispielsweise die Pflegekassen eine Entscheidung über den Pflegebedarf innerhalb einer Frist von höchstens fünf Wochen nach Antragstellung fällen. Tun sie dies nicht, fällt pro Woche eine Ausgleichszahlung an den Antragsteller in Höhe von 70 Euro an.
Aufgrund der Veränderungen werden wohl mehr Menschen die Beratungsleistungen der Pflegestützpunkte in Anspruch nehmen. Umso überraschender kam im Oktober die Nachricht aus der Senatsgesundheitsverwaltung, dass sie 2013 die Zuwendungen für ihre Pflegestützpunkte in Berlin kürzen will. Es gibt insgesamt 26 Pflegestützpunkte in allen Berliner Bezirken. Zwölf finanziert die Gesundheitsverwaltung - unter anderem den Pflegestützpunkt Marzahn.
Vom Jahresetat von knapp 138 000 Euro soll jeder Pflegestützpunkt 2300 Euro weniger an Zuschüssen erhalten. Das sind rund sechs Prozent. "Dies kann zu Kürzungen beim Personal führen", sagt Andrea Didszun, Leiterin des Stützpunktes Marzahn.
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