Seniorenvertretung diskutiert über dramatischen Anstieg der Mieten
Die Rentner befürchten, dass sie durch die auch im Bezirk steigenden Mietpreise aus ihrer gewohnten Umgebung verdrängt werden. Sie fordern vom Berliner Senat und vom Bezirksamt eine Wohnungspolitik, die auch die Interessen der Senioren berücksichtigt. Den Senioren bereitet besonders der immer stärkere Zuzug in den Bezirk Sorgen. "Für viele Ältere steht fest, dass auch im Bezirk die Mieten rasanter steigen, je mehr Menschen aus den zu teuer gewordenen Wohnquartieren aus der Stadtmitte nach Marzahn und Hellersdorf drängen", sagt Regina Saeger, Vorsitzende der Seniorenvertretung des Bezirks.
"Bei uns haben sich Senioren gemeldet, bei denen schon jetzt die Miete bei 40 Prozent ihrer Rente liegt", erläutert Saeger. Da helfe es nicht viel, wenn die mögliche Steigerung innerhalb von drei Jahren auf 15 Prozent heruntergesetzt wird.
Viele Rentner würden auch gern in kleinere Wohnungen umziehen, um Miete zu sparen. Dann stehen sie aber vor dem Problem, dass die Mietkosten pro Quadratmeter bei einer Neuvermietung rasant steigen. "Dann liegt die Miete für die neue, kleinere Wohnung höher als für die alte, größere Wohnung", erläutert Saeger.
Die Seniorenvertretung hat daher die diesjährige Senioren-BVV unter das Thema "Zukunft Wohnquartier" gestellt. Zu vorgegebenen Themen können Senioren Fragen an das Bezirksamt stellen. Die Senioren-BVV kann im Unterschied zur Bezirksverordnetenversammlung keine Beschlüsse fassen. Es besteht aber die Möglichkeit, dass die Parteien die Anliegen der Senioren aufgreifen und als Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung einbringen.
Was sich Senioren unter anderem vom Bezirk wünschen, ist eine neutrale Stelle zur Beratung in Wohnungsfragen. "Den Beratungsstellen der Vermieter wird vielfach misstraut, weil diese nur die Interessen der Wohnungsunternehmen im Auge haben", stellt Saeger fest. Ein weiterer Vorschlag sei ein Beirat im Bezirk, der bei der Wohnraumpolitik mitbestimmt.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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