Stadtrat klagt über Mangel an Personal
Grund dafür ist der Mangel an Personal in der Verwaltung. In den zurückliegenden Jahren ist die Zahl der Mitarbeiter in den vier Bürgerämter in Marzahn-Hellersdorf kontinuierlich von 54 auf 33 gesunken. Von den verbliebenen Mitarbeitern stehen nur zwei Drittel zur Verfügung, weil der Rest krank geschrieben ist. Die Mitarbeiter sind wie berichtet überlastet. Bisherige Maßnahmen des Bezirksamtes waren kurzzeitige Schließungen, Bedienung nur von Kunden, die einen Termin vereinbart hatten, und zuletzt die Abschaffung von Spätöffnungszeiten. Bei der diskutierten Schließung eines Bürgeramtes stand von Anfang Mahlsdorf als Kandidat fest. Das Bürgeramt hat im Vergleich mit den drei anderen (Rathaus Helle Mitte, Biesdorf-Center, Marzahner Promenade) die wenigsten Kunden.
Gegenüber der Berliner Woche kündigte der zuständige Stadtrat für Bürgerdienste Stephan Richter (SPD) an, die Bezirksverordnetenversammlung auf ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag, 27. September, offiziell über die Schließung und die Gründe dafür zu informieren.
Die Türen des Bürgeramtes sollen ab 1. Oktober geschlossen bleiben. "Ich glaube allerdings auch nicht, dass wir Mahlsdorf wieder aufmachen", sagt Richter. Dagegen spräche der vom Senat verlangte Abbau weiterer Personalstellen in der Verwaltung. Außerdem gibt es bereits Interessenten für die Räume in Mahlsdorf. Wenn der Bezirk sich schnell zur endgültigen Schließung durchringt, könnte er viel Geld sparen.
Mit der Schließung dürfte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Der Senat möchte, dass die Bezirke ihre Bürgerämter in sogenannte Bürgercenter umwandeln. Statt der bisher vier Bürgerämter gäbe es nur noch zwei Bürgercenter in Marzahn-Hellersdorf.
Eine Entscheidung des Bezirksamtes über die Teilnahme an diesem Projekt steht aus. Richter selbst ist skeptisch. Die Bürgercenter sollen mehr leisten als die Bürgerämter und auch Kita-Gutscheine und Kraftfahrzeugzulassungen ausstellen. Richter: "Ich sehe nicht, wie wir dies alles mit dem vorhandenen oder sogar noch weniger Personal bewerkstelligen können."
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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