Stephan Troll arbeitet ehrenamtlich als Kinderbetreuer
"Es ist ein Glück, dass wir den Stephan haben", sagt Marina Bikádi, Leiterin des Kulturhochhauses in der Wittenberger Straße. Sie ist voll des Lobes über ihren neuen ehrenamtlichen Mitarbeiter. Stephan Troll ist Animateur, Betreuer und Mädchen für alles, wenn es um die Kinder im Hochhaus und in dessen Kinderkeller geht. Oberflächlich betrachtet könnte man dem 28-Jährigen die Marke eines "Aussteigers" ankleben. Er hat vor zwei Jahren seinen Job als Empfangsleiter in einem Hotel hingeschmissen. Seitdem lebt er von 400-Euro-Jobs. Gegenwärtig schneidet er als Hilfsarbeiter Tapeten in einer Leinwanddruckerei am Ostbahnhof.
Einen großen Teil seiner freien Zeit verbringt er seit drei Monaten im Kulturhochhaus. "Es macht mir einfach Spaß, mit den Kindern etwas zu unternehmen und ihnen zu zeigen, dass es mehr als nur den Fernseher oder Computer gibt", sagt Troll.
Troll machte 2001 seinen Schulabschluss an der Virchow-Oberschule. Im Anschluss arbeitete er als ehrenamtlicher Betreuer von Klassenfahrten und Ferienlagern. In Betreuungsvereinen wie dem Kinderring e.V. traf er auf Gleichgesinnte, die ihm Alternativen zum alltäglichen Job zeigten.
In die Ferienlager beispielsweise bringt jeder Betreuer eine besondere Fähigkeit oder Fertigkeit mit, um die Kinder zu unterhalten. Bei Troll war das zunächst das Einrad-Fahren, für das er sich als Sport begeisterte. Mit der Zeit eignete er sich auch Fähigkeiten als Artist und Zauberkünstler an.
Meist begeistert Troll jedoch die Kinder vom Kinderkeller schlicht mit seinen handwerklichen Fertigkeiten. "Wir haben beispielsweise zusammen ein Vogelhaus gebaut. Das kam sehr gut an", erzählt Troll.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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