Marzahn-Hellersdorf. Trotz der Anstrengungen in das Marketing haben 2011 weniger Gäste den Bezirk besucht als 2010. Diesen Negativtrend spüren auch andere Berliner Außenbezirke.
Den Tourismus zu entwickeln und die Übernachtungszahlen zu erhöhen, gilt als eines der wirtschaftlichen Ziele des Bezirksamtes. In den zurückliegenden Jahren floss daher viel Geld in die touristische Infrastruktur. Hinweisschilder weisen auf den Straßen den Weg zu Hotels und Pensionen, es gab Werbeaktionen auf Messen und das Tourismus-Büro am Eingang zu den Gärten der Welt wurde eröffnet. Trotzdem finden nicht mehr Besucher den Weg an den östlichen Stadtrand. Im Gegenteil. Die Bilanz 2011 weist ein Minus von 5,9 Prozent der Gästezahlen aus. Die schlechten Übernachtungszahlen decken sich mit denen anderer Bezirke am Stadtrand. Spandau hat mit 10,8 Prozent einen noch stärkeren Rückgang erlebt. Einziger Trost für den Bezirk ist die relativ lange Dauer des Aufenthalts der Gäste. Sie bleiben durchschnittlich 2,5 Tage. Der Berliner Durchschnitt liegt bei 2,3 Tagen.
Marzahn-Hellersdorf ist alles andere als ein Riese unter den Berliner Tourismus-Regionen. Es gibt nur 21 Hotels und Pensionen - in der ganzen Hauptstadt sind es fast 800 mit rund 125 000 Betten. Der Bezirk verfügt über lediglich rund 1400 Betten. Sie sind nur zu rund 36 Prozent im Jahr ausgelastet, in Berlin beträgt die Auslastung im Durchschnitt fast 60 Prozent.
Einige Hotels und Pensionen konnten sich aber dem Negativtrend entgegenstellen. Das gilt etwa für das Hotel Kubrat in Helle Mitte. "Wir haben die Preise gesenkt und den Standard im Service gehalten", sagt Hotel-Betreiber Kubrat Panev.
Auch in der Hotel-Pension Blumenbach in Marzahn laufen die Geschäfte - auch dank der Stammgäste. "Wir haben einen hohen Standard und die Preise sind angenehm", sagt Junior-Chef Uwe Jagdmann.
Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) sieht aber auch Erfolge des Standortmarketings. Als Beleg nennt er den wachsenden Bustourismus zum Erholungspark Marzahn. Für die weitere Entwicklung setzt er auch auf die Internationale Gartenausstellung 2017 in den Gärten der Welt.
Harald Ritter / hari
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