Bezirksamt geht von natürlicher Ursache aus

Vom Beerenpfuhl ist nur noch eine größere Pfütze erhalten. Ähnlich niedrig ist der Wasserpegel in anderen Teichen und Pfuhlen am östlichen Stadtrand. | Foto: Aßmann
  • Vom Beerenpfuhl ist nur noch eine größere Pfütze erhalten. Ähnlich niedrig ist der Wasserpegel in anderen Teichen und Pfuhlen am östlichen Stadtrand.
  • Foto: Aßmann
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Eine Reihe von Teichen und Pfuhlen haben kaum noch Wasser. Verwaltung und Politiker machen sich deshalb keine Sorgen, wohl aber Anwohner.

Im Beerenpfuhl war Anfang Oktober in der Mitte nur noch ein kläglicher Rest Wasser zu sehen. Ähnlich sieht es im Kreppfuhl aus. Das Gewässer hat in der Mitte etwa eine Tiefe von 40 Zentimetern. Vor Jahren wurden 2,50 Meter gemessen. Auch der Waldowteich in Mahlsdorf ist fast völlig trocken.

Berliner-Woche-Leser Rüdiger Aßmann sieht die gesamte Hönower Weiherkette in Gefahr. "Wir vermuten, dass der Grundwasserpegel durch ein bauliches Ereignis gesenkt worden ist", schreibt der Anwohner der Zerbster Straße. Kürzlich sei erst ein neues Seniorenheim in der Tangermünder Straße eingeweiht worden.

Einen solchen Zusammenhang schließt das Bezirksamt aus. Dagegen spricht die Tatsache, dass nicht nur in der Weiherkette, sondern im gesamten östlichen Stadtrand Teiche und Pfuhle betroffen sind. "Es handelt sich um ein natürliches Ereignis", erklärt Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU).

Ähnlich argumentiert Eberhard Rohloff. Der Linken-Verordnete ist Wasserexperte beim Verband deutscher Grundstücknutzer (VDGN). Die meisten Teiche und Pfuhle seien in der letzten Eiszeit entstanden. Sie würden hauptsächlich durch Schmelz- und Regenwasser gespeist. Wenn der Zulauf an Wasser nicht ausreiche, dann fallen sie trocken.

Die Fraktion B’90/Grüne sieht keinen Grund zur Besorgnis. "Die Ursache für das Austrocknen sind die Witterungsverhältnisse", erläutert Nickel von Neumann, Bezirksverordneter der Partei. Andere Gewässer im Bezirk mit Zufluss aus einer Quelle, beispielsweise der Wernersee, seien nicht betroffen. "Trockene Teiche oder Pfuhle sollten aber hin und wieder ausgeschlämmt werden", fordert er.

"Das Trockenfallen der Pfuhle ist vielleicht kein Problem für Naturschützer oder das Bezirksamt, für die Anwohner schon", erklärt Frank Uelze. Er wohnt seit fasst 35 Jahren am Kreppfuhl. Als er sein Haus bezog, konnte er in dem Pfuhl noch baden. "Das ist eine Frage der Lebensqualität", sagt Uelze. Der am Grund verbleibende Schlamm sei kein schöner Anblick.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 710× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.469× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.515× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.