Das Technische Hilfswerk braucht Nachwuchskräfte
Marzahn-Hellersdorf. Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) steht für Notfälle bereit. Er ist technisch und personell gut ausgestattet. Es mangelt aber an jüngeren Einsatzkräften.
Und das sind die jungen Männer und Frauen zwischen 20 und 30 Jahren. In dem Alter ist der Mensch körperlich besonders leistungsfähig und belastbar. Das sind Eigenschaften, die bei THW-Einsätzen besonders gebraucht werden.
Während sich vor Jahren noch jedes Jahr rund 15 Bewerber dieser Altersgruppe beim THW-Ortsverband anmeldeten, waren es in diesem Jahr bisher nur zwei. „Dieser Schwund ist eindeutig mit dem Ende der Wehrpflicht eingetreten“, sagt der Ortsbeauftragte Martin von Holtum. Mit dem Ende der Wehrpflicht im Jahr 2011 begann diese Entwicklung, die ihm zunehmend Sorge bereitet.
Die Ortsgruppe des THW hat gegenwärtig 84 Mitglieder. Hinzu kommen 15 Mitglieder der Jugendgruppe, die bis 17 Jahre alt sind. Der größte Teil ist über 30 Jahre alt, zum Teil weit darüber. Das älteste Mitglied misst 65 Jahre. Nicht selten legen Mitglieder der Jugendgruppe, wenn sie ihren Schulabschluss gemacht haben, eine „Pause“ ein. Erst wenn sie ein wenig älter, über 30 sind, melden sie sich wieder an. „Das ist klar, es kommen Ausbildung und Studium, Zeiten der Selbstfindung und Familiengründung“, erklärt von Holtum. Erst wenn das alles abgeschlossen sei, erinnerten sich die jungen Menschen wieder an das THW und die interessanten Stunden, die sie im Ortsverband verbracht haben.
Das Gebäude des THW-Ortsverbandes an der Märkischen Spitze 19 wurde erst 2003 bezogen. Zuvor war er in einer ehemaligen Polizeiwache untergebracht. Das neue Gebäude ist großzügig geschnitten, hat neben Hallen für Fahrzeuge und technische Geräte auch helle und freundliche Aufenthalsräume. Den Garten gestalteten die Mitglieder des Ortsverbandes selbst zu einer kleinen Oase.
Auch technisch ist das THW in Marzahn-Hellersdorf gut gerüstet. Es verfügt über einen Sattelzug und drei Lkw, einer davon geländegängig, sowie Pkw und Stapler. Damit kann das technische Gerät wie der große Stromgenerator, die zahlreichen Schneid- und anderen Geräte sowie Notbeleuchtungen und Kabelrollen bewegt werden. „Wer Interesses an Technik hat, der ist bei uns an der richtigen Stelle“, erläutert von Holtum.
Die Mitglieder des Ortsverbandes treffen sich jeden Dienstag von 19 Uhr bis etwa 21.30 Uhr in der Dienststelle. Dann wird an der Technik ausgebildet oder es werden Wartungsarbeiten durchgeführt.
Einsätze gibt es pro Jahr zwischen 20 und 30. Dabei handelt es sich meist um Noteinsätze bei Unfällen oder Havarien. Im vergangenen Jahr leistete das THW oft Hilfestellung bei der Vorbereitung und Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften.
Größere Einsätze außerhalb Berlins fanden zuletzt 2013 im Zusammenhang mit dem Hochwasser statt, etwa in Cottbus. Auch unter dem Gesichtspunkt der Terrorszenarien in Deutschland ist sich von Holtum sicher: „Wir werden gebraucht." hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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