Der Verein „Kiek in“ besteht ein Vierteljahrhundert
Der Verein „Kiek in“ feierte Anfang Dezember den 25. Jahrestag seiner Gründung. Er hat die Entwicklungen in Marzahn-NordWest in dem Zeitraum begleitet und mitgeformt. Dabei stellte er sich immer wieder neuen Herausforderungen.
Eine dieser Herausforderungen sind die Veränderungen im Stadtteil während des zurückliegenden Jahres. Mit Flüchtlingen sind neue Bewohner in den Stadtteil gekommen. An der Wittenberger Straße steht eine der größten Flüchtlingsunterkünfte im Bezirk. Auch für das Integrationsprogramm des Senats „Benn“ erklärte sich der Verein im April bereit, die Trägerschaft zu übernehmen.
Darüber hinaus laufen die Angebote des Vereins im Kiez weiter. Er betreibt unter anderem das nach ihm benannte Nachbarschaftshaus an der Rosenbecker Straße, den Kiez-Treff West an der Ahrensfelder Chaussee, zwei Standorte für eine Kita und das Quartiersmanagement für den Standteil. Hinzu kommt eine Vielzahl von ergänzenden Projekten in den Bereichen Beschäftigungsförderung, Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit sowie Kinder- und Jugendhilfe.
„Wir sind mit diesem Stadtteil groß geworden und fühlen uns mit ihm eng verbunden“, sagt Gabriele Geißler, Geschäftsführerin des Vereins und auch der Kiek in gGmbH. Der Verein gründete die gGmbH 2011 und ist ihr alleiniger Gesellschafter. Die gGmH betreibt seitdem die meisten Projekte des Vereins im Stadtteil.
Der Verein wurde Ende 1992 von Sozialwissenschaftlerinnen gegründet. „Sie sahen nach der Wiedervereinigung in ihren Berufen keine Perspektive mehr. Gleichzeitig erkannten sie, dass es einen wachsenden Bedarf in der Stadtteilarbeit gab“, erläutert Geißler. Die Lehrerin kam 1993 über eine ABM-Stelle zum Verein und übernahm 1996 übernahm die Geschäftsführung.
Seit seiner Gründung verfolgt der Verein das Ziel, den wachsenden sozialen Problemen in Marzahn-NordWest mit Angeboten zu begegnen und Menschen ohne Arbeitsstelle in Beschäftigung zu bringen. „Viele Menschen, die über Beschäftigungsmaßnahmen zu uns kamen, unterstützten und unterstützen uns danach oft weiter ehrenamtlich“, erzählt die Geschäftsführerin.
Eine zusätzliche Herausforderung war von Anfang an die Integration von Russlanddeutschen, die nach der Wende in großer Zahl in den Stadtteil zogen. Dank seiner Erfahrungen bei der Integration von Russlanddeutschen und anderen Migrantengruppen, die inzwischen zunehmend das Bild im Stadtteil bestimmten, sieht er sich bei der neuen Integratinsaufgabe gut gewappnet.
Dabei setzt der Verein hauptsächlich auf ehrenamltiche Hilfe von Menschen aus dem Stadtteil. „Wir fördern gute Nachbarschaft durch Begegnungen und gemeinsames Tun“, erklärt Geißler. Dabei werde niemand vergessen, auch nicht die Menschen, die seit der Entstehung des Neubaugebietes hier leben.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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