Die „Bildungstankstelle" im Kinder- und Jugendhaus Bolle bietet Hausaufgabenbetreuung und mehr

FSJlerin Kira Främbs (20) hilft bei den Hausaufgaben. | Foto: Stefanie Borowsky
  • FSJlerin Kira Främbs (20) hilft bei den Hausaufgaben.
  • Foto: Stefanie Borowsky
  • hochgeladen von Stefanie Borowsky

Marzahn.„Am besten gefällt mir, dass sie uns bei den Hausaufgaben helfen!“ lobt die zehnjährige Lara. „Und dass sie Zeit für uns haben!“ Gemeint ist das Projekt „Bildungstankstelle“ im Kinder- und Jugendhaus Bolle.

Ein paar Tische weiter macht Jan (6) Rechenaufgaben. „Dafür bekomme ich Lernpunkte, für die ich mir dann etwas für die Schule aussuchen darf!“, erklärt er. Neben Lara und Jan kommen täglich etwa 100 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren zum Projekt „Bildungstankstelle“ in das Bolle in der Hohensaatener Straße 20. Hier werden neben einer warmen Mahlzeit auch eine Hausaufgabenbetreuung und die gezielte Vorbereitung auf Klassenarbeiten oder andere Schulprojekte angeboten.

Geleistet wird die Betreuung größtenteils von hauptamtlichen Mitarbeitern wie Sozialpädagogen und Erziehern. „Ohne unsere festen Mitarbeiter könnten wir unsere tägliche und nachhaltige Arbeit in diesem Umfang für die Kinder gar nicht umsetzen“, so Friederike Nitsch, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zuständig ist. Ergänzt wird das Team durch ehrenamtliche Helfer wie den Softwareingenieur Hitoshi Yamauchi, der seit zwei Jahren einmal pro Woche den Kindern mithilfe des Computerprogramms Scratch Mathematik näherbringt. „Die Kinder lernen nicht nur von mir. Ich lerne auch viel von ihnen“, sagt er begeistert.

In Marzahn-Hellersdorf ist die Zahl der Kinder, deren Eltern von Hartz IV leben, besonders groß. Viele Kinder haben bereits im Grundschulalter Schwierigkeiten in der Schule. Das Bolle unterstützt sie mit einem kombinierten Freizeit- und Bildungsangebot. Die Kinder „tanken“ nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktisches.

So gibt es einen Garten, in dem die Kinder Gemüse anpflanzen, das sie später ernten und zum gemeinsamen Kochen verwenden. Auch eine Holzwerkstatt, Musikunterricht oder Ausflüge ins Museum gehören zum Programm. All das soll den Kindern helfen, ihr Leben später selbstbestimmt gestalten zu können – und das Konzept hat Erfolg. Für sein Engagement wurde der Verein Straßenkinder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

„Mir macht es einfach Spaß zu sehen, wie die Kinder sich innerhalb kürzester Zeit weiterentwickeln“, schwärmt Kira Främbs (20), die seit Oktober ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Kinder- und Jugendhaus Bolle ableistet. „Wir arbeiten hier alle mit viel Herzblut“, fasst Friederike Nitsch zusammen.

„Engagierte Menschen, die unsere Arbeit unterstützen möchten, suchen wir immer“, so Friederike Nitsch. „Kinder bauen schnell eine Beziehung zu uns Mitarbeitern auf. Deshalb ist es wichtig, dass Ehrenamtliche an einer regelmäßigen, langfristigen Mitarbeit interessiert sind“, erklärt Sozialpädagogin Judith Papenfuß. Interessierte können die Kinder an einem Nachmittag pro Woche in Naturwissenschaften oder als Lesepaten unterstützen.

Denkbar wäre aber auch eine Mitarbeit im Garten, in der Werkstatt oder in der Kleiderkammer. Aber auch finanzielle Unterstützung ist wichtig. Denn der Verein Straßenkinder wird zu fast 100 Prozent durch Spenden getragen. stb

Weitere Informationen gibt es auf www.strassenkinder-ev.de. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann eine E-Mail an info@strassenkinder-ev.de schicken.
Autor:

Stefanie Borowsky aus Kreuzberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 180× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 135× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 526× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.123× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.