Unbekannte Hilfsangebote
Die Menschen in Marzahn-Hellersdorf greifen auf Unterstützung durch Verwandte zurück

Helfer wie Anika Steinbach vom Nachbarschafts- und Familienzentrum „Kiek in“ stehen für Einkaufsdienste bereit.  | Foto: hari
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Die Corona-Krise hat auch im Bezirk eine Welle der Solidarität ausgelöst. Vieles wird spontan und privat angeboten. Auch Stadtteilzentren engagieren sich, teils mit den eigenen Mitarbeitern, teils durch das Werben von Freiwilligen.

Das Nachbarschafts- und Familienzentrum des Vereins „Kiek in“, Rosenbecker Straße 25/27, hat einen Einkaufs- und Besorgungsdienst für Marzahn-NordWest organisiert und Kontaktdaten ins Internet gestellt. Dieser ist Mo-Fr von 9 bis 12 Uhr unter 933 94 86 oder per E-Mai an info@kiekin.org zu erreichen. „Unsere Helfer gehen für Senioren, die nicht rausgehen dürfen, in die Apotheke oder den Supermarkt“, sagt Sabine Behrens, Leiter des Bereichs Partizipation. Diese rekrutieren sich teils aus Mitarbeitern des Nachbarschafts- und Familienzentrums, teils aus Freiwilligen von außerhalb, die sich telefonisch gemeldet haben.

Eine der Helferinnen aus dem Stadtteilzentrum ist Anika Steinbach. Normalerweise hilft sie bei der Organisation von Veranstaltungen im Nachbarschafts- und Familienzentrum. Da Veranstaltungen momentan nicht stattfinden dürfen, hilft sei beim Einkaufs- und Besorgungsdienst. „Das mache ich gern“, erzählt sie. Allerdings seien Hilfeersuchen bisher nicht eingegangen. „Vielleicht sind die Angebote einfach noch nicht bekannt genug“, vermutet Behrens.

Die Freiwilligenagenturen haben von der Senatskanzlei den Auftrag erhalten, für ihre Bezirke zentrale Koordinierungsstellen aufzubauen. Auch die Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf hat von sich aus bereits Helfer geworben und Hilfen vermittelt. „Das reicht vom Gassigehen mit Hunden bis zum Einkaufen für ein Ehepaar, bei dem beide über 80 Jahre alt sind“, erzählt Heidrun Schmidtke, amtierende Leiterin der Freiwilligenagentur.

Sie habe auch die Information, dass die Hilfsangebote bisher nicht in dem vermuteten Maße wahrgenommen würden. Eine Erklärung sei, dass viel private Hilfe über Kinder, andere Verwandte und Bekannte laufe. Längst nicht alle Senioren besuchten regelmäßig ihre Stadtteilzentren und entsprechend kämen viele gar nicht auf die Idee, da mal nachzufragen oder nachzuschauen. Mit den Stadtteilzentren sei die Freiwilligenagentur über den Aufbau einer zentralen Koordinierungsstelle im regen Austausch. Sobald es diese gebe, werden die Kontaktdaten auf der Webseite der Freiwilligenagentur aller-ehren-wert.de veröffentlicht.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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