Drei „Kienbären“ in der Alten Börse
Marzahn. Der Väterpreis „Kienbär“ wurde erstmals im Bezirk vergeben. Mit dem Preis sollen künftig jedes Jahr Männer ausgezeichnet werden, die sich um die Kindererziehung besonders verdient machen.
Der Saal der Alten Börse Marzahn war zur Auszeichnungsveranstaltung am Donnerstag, 4. Juni, gut gegüllt. Die Initiative „Kienbär“ hatte neben der Öffentlichkeit alle insgesamt 40 vorgeschlagenen Väter mit Familien zu der Veranstaltung eingeladen. Nach der Preisverleihung gab es Freibier und viele anregende Gespräche.
Mit den „Kienbären“ wollen die Initiatoren Männer aus dem Bezirk würdigen, die Hervorragendes bei der Kindererziehung leisten. Der Preis soll ein neues Männerbild verbreiten helfen. Dieses begreift Gleichberechtigung auch als stärkeres Engagement des Mannes bei der Teilung der Arbeit in der Familie.
Die Initiative schrieb den Preis im Januar dieses Jahres aus. Mit Vorschlägen beteiligten sich zahlreiche Menschen aus dem Bezirk, darunter auch Kitas und Vereine. Als Preise ließ die Initiative drei rund fünf Kilogramm schweren Bären aus Metall von der Kunstwerkstatt Marzahn anfertigen. Der Name des „Kienbären“ soll zum einen an den Kienberg erinnern, eines der Wahrzeichen des Bezirks. Zum anderen assoziiert er als männlich verstandene Eigenschaften wie Stärke.
Als erster Vater konnte bei der Auszeichnungsveranstaltung Andrea Andreazza einen „Kienbären“ in die Arme nehmen. Der 39-Jährige arbeitet als Programmierer von zu Hause aus. Er kann dadurch seinen vier Töchtern viel Zeit widmen und seine Frau entlasten. Er unterstützt auch die Arbeit der Kita, in die seine Kinder gehen, und begleitet die Gruppen in den Tierpark oder in die Gärten der Welt. Außerdem arbeitet er im Bezirkselternausschuss mit.
Der zweite „Kienbär“ ging an René Lufter. Der Familienvater hat nach der Geburt seiner beiden Töchter sein ganzes Leben umgestellt. Der Biesdorfer gab seinen Lotto-und Zeitungskiosk auf und suchte sich einem Job, bei dem er in Nachtschicht arbeiten kann. Dadurch kann seine Frau ihr Friseurgeschäft weiter betreiben und er hat tagsüber genügend Zeit für die Kinder. Er bastelt und malt mit ihnen und zeigt ihnen auch handwerklich Tricks.
Der dritte Preisträger ist Felix Bartsch, der nicht nur ein liebevoller Vater und Opa ist. Er hat bisher 15 Pflegekinder betreut und ihnen einen guten Start ins Leben ermöglicht. Nach der 40-Stunden-Arbeitswoche ist er immer für die Familie da ist. Er spielt mit den Kindern, steht nachts auf, wenn ein Säugling schreit, füttert das Baby, wäscht Wäsche, baut Möbel selbst, repariert Spielsachen und steht oft auch noch am Kochherd. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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