Quarantäne-Engel unterwegs
DRK-Kreisverband Nordost kocht in Feldküche Essen für Bedürftige
Der DRK-Kreisverband Berlin-Nordost versorgt die Ärmsten und Bedürftigsten in Marzahn mit Essen. Aus einer Feldküche lässt er warme Mahlzeiten an Obdachlose, ältere Bürger und Menschen verteilen, die nicht mehr selbst kochen können.
Nahrungsmittel gibt es trotz Corona in Deutschland ausreichend. Aber, was ist mit denen, die keine Wohnung und deshalb auch keine eigene Küche haben oder selbst nicht mehr kochen können? An diese Menschen richtet sich die Aktion „Quarantäne-Engel kochen“ des DRK-Kreisverbandes Nord-Ost, der an der Hella-Sasse-Straße eine Geschäftsstelle betreibt.
Seit Mitte April verteilt der Kreisverband an Wochenenden warmes Essen aus einer Feldküche. Die Premiere fand am Ostersonntag auf dem Barnimplatz statt, am letzten Sonnabend im April folgten der Otto-Rosenberg-Platz. Von der dortigen Feldküche in einem Zelt wurde auch für die Ausgabe am Helene-Weigel-Platz mitgekocht. DRK-Koch Markus Puppe bereitete nur an diesem Tag allein insgesamt 300 Portionen zu.
Es gab Hühnchen-Curry mit Reis und Obstsalat. „Nichts gegen Erbsensuppe oder Gulasch. Wir können aber auch anders“, erklärt Puppe. Bei der Arbeit trägt er Mundschutz und Handschuhe wie auch die ehrenamtlichen Helfer, die in der Feldküche halfen oder das Essen auf dem Platz vor dem Zugang zum S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße verteilten.
Dort waren ein paar Tische aufgestellt. Jeder Passant erhielt auf Wunsch eine warme Mahlzeit. Viele Obdachlose waren darunter. Einige machten es sich ein Stück von dem DRK-Zelt entfernt in der Nähe der Stelen zur Erinnerung an das Sinti-und-Roma-Lager während der Nazi-Zeit bequem und aßen. „Schön, dass in diesen Zeiten auch jemand an uns denkt“, sagte einer.
In der Nähe befinden sich zwei große Obdachlosenunterkünfte – die größten im Bezirk. „Unser Ziel ist es, die Versorgungslücken zu schließen, die derzeit aufgrund der eingeschränkten Angebote der Berliner Tafel und der Arche entstanden sind“, erklärt Kati Avci, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes. „Deshalb haben wir diesen Standort gewählt“, erläutert sie.
Am Barnimplatz und am Weigel-Platz träfen sich auch Obdachlose, aber dort seien die Hauptzielgruppe Menschen, die wegen ihres hohen Alters oder wegen einer Erkrankung sich selbst kein warmes Essen mehr zubereiten können oder das Geld hierfür nicht hätten. Um das Angebot bekannt zu machen, arbeite das DRK eng mit Notunterkünften und Obdachlosenheimen zusammen. Vorerst sind an den Wochenenden weitere solche Aktionen der Quarantäne-Engel des DRK bis Ende Mai geplant, dann auch in Hohenschönhausen oder Pankow.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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