Entwicklungsprobleme bei Kindern: Eltern in der Pflicht
Deshalb sollen Behandlungen durch Ärzte öfter und länger erfolgen. Mit diesem Wunsch wandte sich das Bezirksamt auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Ende vergangenen Jahres an die Kassenärztliche Vereinigung. Diese erteilte dem Wunsch des Bezirks eine glatte Absage und berief sich dabei auf die Gesetzeslagen. Laut Heilmittelrichtlinie dürfen beispielsweise bei Sprachproblemen in der Regel nicht mehr als 60 Therapieeinheiten verordnet werden. Diese müssen innerhalb von zwölf Wochen absolviert werden und erste Erfolge zeigen. Nur in Ausnahmefällen darf ein Arzt nochmals eine Therapie in gleichem Ausmaß verschreiben.
Die behandelnden Ärzte unterliegen einer strengen Kontrolle. Ein Arzt, der die vorgegebenen Therapiemengen bei allen seinen kleinen Patienten insgesamt um mehr als 15 Prozent überschreitet, gilt bereits als "auffällig" und wird überprüft.
Bei Verschreibungen von Therapien muss zudem eindeutig eine medizinisch bedingte Ursache vorliegen. Bei Sprachproblemen von Kindern, die keine medizinischen sondern sozial bedingte Ursachen haben, hat das Jugendamt Maßnahmen zu ergreifen. Das kann zum Beispiel sein, wenn Eltern die Sprachförderung ihres Kindes nicht ausreichend unterstützen.
Eltern lassen ihre Kinder zu oft fernsehen und viel zu früh sich mit Computerspielen beschäftigen. Darunter leidet die Zeit, miteinander zu sprechen oder beim Toben und Spielen den Körper zu schulen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.