Mediationsprojekt gestartet
Im Jugendzentrum Betonia wollen Streitschlichter Konflikte friedlich beilegen

Vera Pries und Steve Jetschmann sind Streitschlichter im Jugendzentrum Betonia.  | Foto: Betonia
  • Vera Pries und Steve Jetschmann sind Streitschlichter im Jugendzentrum Betonia.
  • Foto: Betonia
  • hochgeladen von Harald Ritter

Mitten in der Corona-Krise startet das Jugendzentrum Betonia ein Mediationsprojekt. Es dreht sich um die friedliche Beilegung von Konflikten unter Jugendlichen, mit den Nachbarn und in Familien.

Die Idee zum Mediationsprojekt ergab sich aus Beobachtungen und Erfahrungen der Mitarbeiter des Jugendzentrums. Danach hat die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen deutlich zugenommen.
Im Betonia gibt es immer mal wieder Streit zwischen den jugendlichen Besuchern, mitunter auch zwischen den Jugendlichen und den angestellten Betreuern. Mitglieder von Jugendgangs gehören zu den Besuchern des Hauses an der Wittenberger Straße 78 oder hängen auf den Straßen im Umfeld herum.

„Da wird aus der Zugehörigkeit zur Gruppe in der Regel subjektiv ernst genommene Feindschaft zu den anderen Jugendlichen, die jederzeit eskalieren kann“, erläutert Vera Pries, die seit 2015 im Betonia arbeitet und gemeinsam mit Steve Jetschmann als Streitschlichter in dem Mediationsprojekt mitmacht. Beide studieren Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Berlin und haben im Rahmen ihres Studiums einen umfangreichen Kurs zur Konfliktvermittlung absolviert.

Feindselige Äußerungen gibt es auch mitunter aus der Nachbarschaft gegenüber dem Betonia und dessen Besuchern, etwa wegen Lärms oder anderer Störungen. Dabei ist die Quelle oftmals gar nicht das Jugendzentrum.

Streit in den Familien oder zwischen den Familien in der Nachbarschaft des Jugendzentrums wird ebenfalls im Betonia ausgetragen. „Eltern denken meist, dass ihre eigenen Kinder Unschuldslämmer sind und geben bei negativen Vorkommnissen stets Kindern aus anderen Familien die Schuld“, erläutert Prieß.

Unter ihrer Leitung hat eine Gruppe von Studenten der Evangelischen Hochschule die Konfliktfelder im, am und um das Betonia im Vorfeld aufgenommen und analysiert. Dabei wurden stichprobenartig Fragebogen ausgefüllt und anschließend analysiert. Hieraus ist schon vor dem Ausbruch der Pandemie das Mediationsprojekt entstanden. Vorgesehen war, dass es im Jugendzentrum an einem runden Tisch Gespräche unter Leitung der Streitschlichter geben sollte. Derzeit finden solche Gespräche nur per Telefon oder Video Chat statt.
Mehr Informationen zum Projekt und Kontakt zum Streitschlichtungsteam unter Telefon 01520 792 38 75.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.867× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.220× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.819× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.741× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.