Abschied mit Wehmut
Jochen Gollbach von der Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf verlässt Berlin

Der langjährige Vorsitzende Jochen Gollbach verlässt die Freiwilligenagentur.  | Foto: hari
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Der langjährige Leiter der Freiwilligenagentur, Jochen Gollbach, gibt seine Tätigkeit auf. Er verlässt den Bezirk und sogar Berlin. Mit ihm sprach aus dem Anlass der Berliner-Woche-Reporter Harald Ritter.

Herr Gollbach, warum gehen Sie, wohin gehen Sie hin und warum?

Gollbach: Ab März werde ich der Koordinator für Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt der Stadt Kassel. Damit verbindet sich der Umzug in eine mittelgroße Stadt, Familienzusammenführung mit den Eltern und weiter die Förderung von Engagement. Das waren drei Wünsche von mir.

Wie schwer fällt es Ihnen, Ihren Platz in der Freiwilligenagentur aufzugeben?

Gollbach: Zum einen freue ich mich auf die neue Aufgabe und zum anderen wird mir jetzt sehr deutlich, wie viele persönliche Beziehungen und zum Teil Freundschaften ich in Marzahn-Hellersdorf aufgebaut habe. Da musste ich schon hier und da ein Tränchen vergießen.

Wie lautet Ihre Bilanz im Hinblick auf die Frewilligen-Agentur?

Gollbach: Mein Ansatz für die Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf und des bürgerschaftlichen Engagements war und ist der, dass die Bürger selbst Gestalter ihrer Nachbarschaft sind, ihrer Stadt und letztlich der Gesellschaft, in der sie leben. Gestaltung setzt aber ein aktives Mittun voraus. Ich meine, dass die Freiwilligen-Agentur hier einen guten Beitrag geleistet hat. Sowohl im Bereich des regelmäßigen Engagements bei Einrichtungen und Organisationen als auch bei neuen Handlungsfeldern wie den IGA-Volunteers oder zuletzt bei der Nacht der Solidarität. Dort hatten wir die Ehrenamtskoordination für ganz Berlin übernommen.

Was haben Sie nicht geschafft und bleibt für Ihren Nachfolger zu tun?

Gollbach: Die Freiwilligenagentur wurde von mir von Beginn an breit aufgestellt. Aber es ließ sich nicht immer alles zur selben Zeit mit voller Kraft realisieren. Für die kommende Zeit wird die Agentur möglicherweise ihren Blick verstärkt auf die Steigerung der Attraktivität von regelmäßigen Engagements, das Engagement von Unternehmen und auch den Bereich "Achtsamer Konsum" als Handlungsfeld für Engagement legen.

Wie sieht es mit der Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement im Bezirk generell aus? Wie schätzen Sie die Haltung der Marzahn-Hellersdorfer ein?

Gollbach: Mein Eindruck ist, dass die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, in Marzahn-Hellersdorf groß ist. Wir haben das 2015 bei der Unterstützung für Geflüchtete, 2017 bei der IGA und zuletzt bei der Nacht der Solidarität gesehen. Allein für die Vermittlung in ein regelmäßiges Engagement haben sich in den vergangenen zehn Jahren über 2500 Bürger bei uns registriert. Dazu kommen noch rund 1000 Bürger in Kurzzeit-Engagements.

Was waren Ihre besten Erfahrungen? Gab es auch negative?

Gollbach: Natürlich gab es in der Gründungsphase hier und da und zum Teil ordentlich Vorbehalte gegen die Freiwilligenagentur. Immer nach dem Motto „brauchen wir nicht, machen wir alles selber“. Auf der anderen Seite gab es auch Personen und Einrichtungen, die die Freiwilligenagentur von Beginn an begrüßt haben.

Wissen Sie schon, was Sie nach Ihrem Weggang aus dem Bezirk am meisten vermissen werden?

Gollbach: Das dürften wohl vor allem die vielen und häufigen persönlichen Kontakte und Freunde im Bezirk sein. Ich bleibe aber ja weiterhin Vorsitzender des Trägers der Freiwilligenagentur, des Vereins „Wir fördern Engagement“. So bleibe ich weiter mit der Freiwilligenagentur und dem Bezirk verbunden.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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