Jugendamt erhöht Personal bei den Regionalen Sozialpädagogischen Diensten

Marzahn-Hellersdorf. Immer mehr Familien im Bezirk brauchen Hilfen bei der Erziehung. Deren erste Ansprechpartner sind die Mitarbeiter der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste (RSD).

Diese arbeiten in Gruppen in sechs Regionen des Bezirks von Marzahn-Nord bis Hellersdorf-Nord, Mahlsdorf eingeschlossen. Die Aufgabe der RSD besteht darin, bei familiären Problemen zu beraten und Eltern in der Kindererziehung zu unterstützen. Sie arbeiten mit anderen Institutionen zusammen und organisieren Hilfen. Wenn diese nicht greifen, werden Kinder aus den Familien herausgenommen und in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht.

Die Situation ist in den Bezirksregionen unterschiedlich. In Marzahn-Nord beispielsweise betreuen Mitarbeiter des RSD gegenwärtig etwa 100 Familien mit 400 Kindern. In Hellersdorf-Nord bedürfen 1371 Familien mit 2477 Kindern einer ständigen Begleitung. Wenn diese Unterstützung nicht mehr ausreicht, müssen die Eltern zur Erziehungsberatung oder die Kinder sogar woanders untergebracht werden.

Wie stark die Problemfälle gewachsen sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Hilfen zur Erziehung. Im Jahr 2012 mussten im Bezirk die Eltern von insgesamt 2263 Kindern und Jugendlichen zur Erziehungsberatung kommen oder deren Kinder woanders zur Betreuung untergebracht werden. Im Jahr 2016 betraf das bereits 3014 Kinder.

Die RSD haben gegenwärtig 72 Mitarbeiter. Ein Mitarbeiter betreut im Durchschnitt weit mehr als die bundesweit empfohlenen 65 Familien. Die Arbeitsbelastung trägt zu einer hohen Rate der Fluktuation bei. Allein in den zurückliegenden drei Jahren haben sieben Sozialarbeiter die RSD wieder verlassen. Gegenwärtig sind vier Stellen unbesetzt, fünf neue sind noch nicht besetzt. „Die neu geschaffenen Stellen helfen uns, reichen aber noch nicht, um die wachsende Zahl der Fälle zu bewältigen“, sagt Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD).

Das Jugendamt gründete im vergangenen Jahr ein Kriseninterventionsteam, um bei sich aufstauenden Problemen in den Familien schnell eingreifen zu können. Von den hier insgesamt sieben Stellen sind vier nicht besetzt, auch weil die Mitarbeiter bisher nur befristete Verträge bekamen. „Im kommenden Jahr wollen wir hier feste Stellen schaffen“, erklärt Lemm. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.758× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.435× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.054× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.426× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.327× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.