17 neue Obstbäume und ein kleiner Kartoffelacker
Naschgarten im Kiezpark Schönagelstraße geht in die Winterpause
Im September war offizieller Startschuss für den „Naschgarten“ im kleinen Park zwischen Schönagelstraße und Blumberger Damm. Jetzt ist er um 17 frisch gepflanzte Obstbäume reicher. Nächstes Jahr wollen Anwohner vor Ort sogar Kartoffeln anbauen.
Der kleine Kartoffelacker ist aber nicht das einzige Vorhaben für 2020: Auf dem 600 Quadratmeter großen Areal befinden sich zwei Wildblumenwiesen, die noch dieses oder nächstes Jahr kleine Picknickinseln bekommen sollen. „Während unserer Paradiesgarten-Workshops, bei denen Anwohner partizipativ und auf Augenhöhe mitentscheiden, war das Picknicken oft ein Thema“, erzählt Susanne Yacoub. Deutsche picknickten gerne, aber gerade auch die Menschen aus orientalischen Ländern, erzählt die Landschaftsplanerin und Filmemacherin weiter. Und da es sich beim „Naschgarten“ um ein interkulturelles und integratives Bauprojekt handele, sei dieser Wunsch natürlich nun auch Teil der Weitergestaltung im kommenden Jahr.
Susanne Yacoub begleitet den Naschgarten. Ihre Teamkollegin Architektin Susanne Schnorbusch hat ihn als einen von drei „Paradiesgärten“ für die Marzahner und Hellersdorfer konzipiert und initiiert, im Rahmen des gleichnamigen Projektes „Paradiesgärten“. Beide wollen mit den drei Gärten alteingesessene Nachbarn und Geflüchtete, die im unmittelbaren Umfeld des jeweiligen Paradiesgartens wohnen, miteinander bekannt machen. Yacoub und Schnorbusch sind überzeugt, dass die Wertschätzung für Gärten und Natur über alle Kulturschranken hinaus die Menschen jeglichen Alters miteinander verbindet. Möglich wird all das durch Mittel aus dem Programm „Stadtumbau“. Auftraggeber und Bauherr der drei Paradiesgärten ist das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.
Während die Paradiesgärten „Sonnengarten“ und „Panoramagarten“ noch teilweise in der Bauplanungsphase stecken, sei der Naschgarten im Wohnquartier Schönagelstraße einigen Menschen schon richtig ans Herz gewachsen, freut sich Susanne Yacoub: Rund ein Dutzend Anwohner unterschiedlicher Herkunft pflegen und hegen das Gemeinschaftsbeet. Familien und Einzelpersonen hätten schon Patenschaften für Hochbeete im Naschgarten übernommen, wo Erwachsene und Kinder seit Sommer ihr eigenes Gemüse gezogen haben. „Wir sind ganz glücklich, dass alles bislang so gut und unkompliziert funktioniert und auch keine Zerstörungen auf dem frei zugänglichen Gelände passiert sind“, erzählt Susanne Yacoub weiter.
Zur besten Pflanzzeit des Jahres ließ zudem das Bezirksamt in den vergangenen Wochen die 17 versprochenen Obstbäume vor Ort pflanzen. Einige von ihnen könnten im nächsten Jahr schon erste Früchte tragen: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mirabellen und Kirschen. Wer vorbeikommt, darf dann davon sehr gerne naschen – denn genau so ist es gedacht. Nun ist erst einmal Winterpause.
Mehr Informationen zu den Paradiesgärten gibt es unter www.stadtentwicklung.berlin.de.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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