Senatsbehörde klärt auf: Die Bienen haben die Hosen (zu) voll
<p class="docTextTeaser"><span class="docTextLocation">Marzahn-Hellersdorf. </span>Seit Wochen wundern sich Bürger im Bezirk über mysteriöse "gelbe Tropfen". Sie regnen vom Himmel herab und kleben auf Autos, Pflanzen und Gartenmöbel. Die Beseitigung verursacht viel Kraft und Aufwand. Woher sie stammen, darüber gab es die wildesten Gerüchte. Nun hat das Pflanzenschutzamt des Senats eine Erklärung.</p>"Es handelt sich um sogenannte Pollenhöschen", sagt Isolde Feilhaber vom Pflanzenschutzamt Berlin. Bienen heften gesammelte Pollen mit Nektar angefeuchtet an den beiden Hinterbeinen an, um sie zum Bienenstock zu transportieren. Nicht immer schaffen es die Bienen, beide Pollenhöschen vollständig in den Stock zu bringen. Die Pollen fallen dann herunter. Der Blütenstaub kann aber auch durch den Wind weitergetragen werden.
Anfang Juli hatte Erich Lutz aus Marzahn die Berliner Woche auf die gelben Flecken aufmerksam gemacht. Das Umweltamt nahm auch Proben, ließ sie aber nicht untersuchen, sondern erklärte nur schlicht, dass die gelben Flecken keinesfalls ein Umweltgift seien. Gartenobst könne unbedenklich verzehrt werden.
Die Berliner Woche hakte beim Bezirksamt nach. Gesundheitsstadträtin Dagmar Pohle (Die Linke) teilte mit, dass es sich bei den Tropfen um Honigtau handelt. Honigtau ist ein Ausscheidungsprodukt von unter anderem Blattläusen, das von Insekten gern als Nahrung genutzt wird.
Nach Erscheinen des Artikels zum "gelben Regen" meldeten sich auch Leser aus Hellersdorf. Eine Leserin äußerte sogar den Verdacht, es handele sich um Kerosin. Schließlich hätten die Flugbewegungen über dem Bezirk zugenommen. Die Verunsicherung der Leser war groß, viele äußerten ihren Unmut über das Verhalten des Bezirksamts, dass es der Ursache für die gelben Flecken nicht konsequent nachzugehen wollte.
Die Erklärung des Pflanzenschutzamtes Berlin geht auf eine Untersuchung vom Sommer vergangenen Jahres zurück. Damals waren auf dem Südgelände in Schöneberg die gelben Flecken massenhaft aufgetreten.
Das Pflanzenschutzamt will sich zwar nicht definitiv festlegen. Es hat aber die Tropfen von der Lackoberfläche leicht gelöst, in einzelne Körner zerlegt und im Labor des Pflanzenschutzamtes fotografiert. Die Körner hätten das Aussehen von Pollen gehabt. Der Polleninformationsdienst der FU Berlin habe bestätigt, dass es sich um Lindenpollen handelt.
<div class="docTextAuthor">Harald Ritter / hari</div>
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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