Mit schnellen, explosiven Fäusten
Der 17-jährige Glib Ponomarenko träumt vom Weltmeister-Titel im Boxen

Glib Ponomarenko trainiert regelmäßig beim Verein Boxring Eintracht Berlin in Marzahn. Sein Trainer Dirk Käsebier, in der DDR selbst ein guter Boxer, traut ihm für die Zukunft Großes zu. | Foto:  Philipp Hartmann
5Bilder
  • Glib Ponomarenko trainiert regelmäßig beim Verein Boxring Eintracht Berlin in Marzahn. Sein Trainer Dirk Käsebier, in der DDR selbst ein guter Boxer, traut ihm für die Zukunft Großes zu.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Schnell und explosiv zuschlagen und immer gleich voll drauf, wie der frühere Weltmeister Mike Tyson aus den USA, so bezeichnet Glib Ponomarenko vom Marzahner Verein Boxring Eintracht Berlin seinen Kampfstil. Das 17 Jahre alte Boxtalent gehört in seiner Altersklasse deutschlandweit zu den Besten im Leichtgewicht.

Bereits vier deutsche Meistertitel von der U15 bis zur U19 hat er gesammelt, dazu noch mehr Berliner Meistertitel. In diesem Frühjahr kam auch noch die Ehrung als Sportler des Jahres 2022 von Marzahn-Hellersdorf in der Kategorie Jugendliche hinzu. Das sei „schon was Gutes“, sagt der 17-Jährige gelassen, der am 2. Juli volljährig wird.

In der Boxhalle an der Eisenacher Straße in Marzahn bringt sich Glib Ponomarenko in Form für die nächsten Kämpfe. | Foto: Philipp Hartmann
  • In der Boxhalle an der Eisenacher Straße in Marzahn bringt sich Glib Ponomarenko in Form für die nächsten Kämpfe.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Die Trophäen stehen allesamt zu Hause im Wohnzimmer. Doch so richtig viel scheinen sie ihm nicht wirklich zu bedeuten. Seine ganze Konzentration liegt darauf, seine Leistung weiter zu verbessern, um irgendwann seinen großen Traum vom WM-Titel zu erreichen. „Ich möchte auf jeden Fall Profi werden“, betont der Nachwuchsboxer, der das Schul- und Leistungssportzentrum (SLZ) Berlin in Hohenschönhausen besucht. Dort steht neben vier bis sechs Stunden Unterricht auch mindestens eine zweistündige Trainingseinheit täglich auf dem Stundenplan. Dazu trainiert er regelmäßig in der Boxhalle an der Eisenacher Straße 125 in Marzahn.

Seine Linke ist die Führhand, seine Rechte die Schlaghand. Die große Stärke von Glib Ponomarenko ist seine Geschwindigkeit. | Foto: Philipp Hartmann
  • Seine Linke ist die Führhand, seine Rechte die Schlaghand. Die große Stärke von Glib Ponomarenko ist seine Geschwindigkeit.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Als Profi würde er schon gern für Deutschland boxen, erklärt Glib Ponomarenko. Dafür fehlt dem gebürtigen Ukrainer aktuell aber noch die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie zu erhalten, ist genauso sein Ziel, wie das Abitur im kommenden Jahr zu absolvieren und eine Amateurlaufbahn zu beginnen. Am Boxen mag er vor allem die Herausforderung, sich mit anderen zu messen. Dafür trainiert er auch gern mal mit wesentlich älteren und schwereren Boxern, wobei in der Jugend noch mit Kopfschutz geboxt wird, pro Kampf drei Runden à drei Minuten. Aktuell befinde er sich immer noch im Wachstum, erzählt er. Ponomarenko ist 1,73 Meter groß und 60 Kilogramm schwer.

Glib Ponomarenko und sein Trainer Dirk Käsebier bei einer Trainingsheit in der Boxhalle an der Eisenacher Straße. | Foto: Philipp Hartmann
  • Glib Ponomarenko und sein Trainer Dirk Käsebier bei einer Trainingsheit in der Boxhalle an der Eisenacher Straße.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Aufgewachsen in Wedding, wohnt er mit seiner sportbegeisterten Familie heute an der Landsberger Allee in Lichtenberg. Seine beiden jüngeren Brüder, neun und 15 Jahre alt, boxen ebenfalls. Er selbst fing als Dreijähriger zunächst mit Turnen an, nachdem seine Eltern mit ihm aus der Ukraine nach Deutschland gezogen waren. Irgendwann habe er daran aber die Lust verloren und sich stattdessen für das Boxen entschieden, blickt er zurück. Dieser Sport habe ihn schon immer interessiert. Die turnerischen Fähigkeiten seien aber noch heute sein großer Vorteil gegenüber der gleichaltrigen Konkurrenz. Seine Physis und Geschwindigkeit, die „schnellen, explosiven Hände“ seien darauf zurückzuführen und seine großen Stärken. „Die Boxer in meinem Alter sind viel langsamer als ich. Ich habe eine ganz andere Reaktionsfähigkeit.“ Bisher habe er Kämpfe immer nur durch eigenes Verschulden wie fehlende Konzentration oder wegen „merkwürdiger Entscheidungen von Kampfrichtern“ verloren, aber nie, weil der Gegner besser war. K. o. sei er noch nie gegangen.

In Deutschland gehört Glib Ponomarenko zu den besten Leichtgewichtlern in seiner Altersklasse. | Foto: Philipp Hartmann
  • In Deutschland gehört Glib Ponomarenko zu den besten Leichtgewichtlern in seiner Altersklasse.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Sein Trainer Dirk Käsebier vom Boxring Eintracht Berlin, einst selbst erfolgreicher Boxer und zweimaliger Vizemeister in der DDR, hält große Stücke auf ihn. „Er ist hochtalentiert und kann schon was reißen, muss aber auf Linie gebracht werden“, stellt er fest. Um seinen jungen Schützling, der im SLZ Berlin von Stefan Härtel, einem weiteren ehemaligen Profiboxer, betreut wird, kümmerte er sich von Anfang an. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hat Käsebier ein gutes Auge für Talente.

Vom 27. Juni bis 1. Juli steht für Glib Ponomarenko das nächste wichtige Turnier an. Dann will er in Eisenhüttenstadt den nächsten deutschen Meistertitel, diesmal in der Altersklasse U19, gewinnen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 550× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 838× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 815× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.191× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.