Die 90-jährige Elfriede May feierte Geburtstag in der Schwimmhalle
Marzahn. Elfriede May feierte ihren 90. Geburtstag auf besondere Weise. Die Mitarbeiter der Helmut-Behrendt-Schwimmhalle bauten für sie eine Geburtstagstafel auf.
Elfriede May ist mit 90 Jahren die älteste regelmäßige Schwimmerin in der Halle am Helene-Weigel-Platz. Wahrscheinlich ist sie eine der ältesten Kundinnen der Berliner Bäderbetriebe überhaupt. Wohl deshalb nahm sich sogar Annette Siering vom Vorstand der Berliner Bäderbetriebe am 2. Dezember die Zeit, der Jubilarin im Namen der Gesellschaft zu gratulieren.
Die 90-Jährige ist außerdem bei den Mitarbeitern der Halle außerordentlich beliebt. Mit ihrer stets guten Laune steckt sie alle an, wenn sie zum Schwimmen kommt. „Wenn Frau May kommt, dann geht die Sonne auf“, sagt Badleiter Detlef Dille.
Auch deshalb wurde die Geburtstagsfeier in der Vorhalle des Schwimmbades über den offizielle Rahmen hinaus zu einer herzlichen Angelegenheit. Das Geschenk der Schwimmhalle war neue „Schwimmnudel“. Die braucht Elfriede May seit einiger Zeit, um beim Schwimmen noch genügende Auftrieb zu haben. Sogar Schüler der vierten Klasse der Grundschule unterm Regenbogen kamen, um mit einem Ständchen zu gratulieren.
Das Schwimmen wurde der heute 90-Jährigen erst spät zu einer Leidenschaft. Elfriede May wurde 1926 in Hinterpommern, im heutigen Polen, geboren. Erst mit 21 lernte sie ein wenig Schwimmen. „Das war aber nur ein Plantschen“, erzählt sie. Sie wurde Krankenschwester, heiratete, lebte und arbeitete unter anderem in Rostock und Greifswald. Ihr Mann starb 1987 und zehn Jahr später, mit 71 Jahren, fing sie noch einmal ein neues Leben an.
Sie zog nach Berlin um. Dort lebt ihr Sohn mit seinen Kindern. Elfriede May wohnte seitdem in einer kleinen Wohnung an der Allee der Kosmonauten. Sie braucht einige Zeit, sich in der für sie neuen Stadt zurechtzufinden und einen ihr gemäßen Lebensrhythmus zu entwickeln. Hierzu gehört das Schwimmen, dreimal in der Woche, seit fast 20 Jahren immer in der Helmuth-Behrendt-Schwimmhalle. Ihr tägliches „Soll“ reduzierte sie inzwischen auf 16 Bahnen. Das sind immerhin noch insgesamt 800 Meter. „Das brauche ich einfach, nur dann fühle ich mich wohl“, erläutert sie.
Das einzige Ärgernis an ihrem 90. Geburtstag war, dass sie ausgerechnet an dem Tag nicht schwimmen durfte. Wegen einer leichten Erkrankung hatte ihr Arzt davon abgeraten. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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