Fußballclubs in Marzahn suchen dringend Übungsleiter
Der FC-Nordost Berlin hat derzeit acht Jugendmannschaften und zwei Mannschaften mit Mini-Kickern. Doch gerade einmal zehn Trainer stehen dem Verein als Übungsleiter zur Verfügung. Das sei zu wenig, sagt Vereinspräsident Ralph Hartmann. "Wir müssten für die Jugendmannschaften mindestens einen Trainer und einen Co-Trainer haben." Jeder Trainer könne schließlich ausfallen oder einfach auch mal keine Zeit haben. Die Suche nach ehrenamtlichen Übungsleitern sei daher eine permanente Herausforderung, erklärt FC-Nordost-Präsident. Und oftmals frustrierend.
Diese Erfahrung teilt er mit Tino Streuffert, zweiter Vorsitzender des 1. FC Marzahn 94. Sein Verein schlägt sich mit dem gleichen Problem herum. "Das Training bei den Jugendmannschaften fällt naturgemäß auf die Zeit von 16 bis 18 Uhr", erläutert er. Wer berufstätig ist, könne sich nicht immer zu diesen Zeiten in der Woche freimachen. Der Verein hat acht Trainer, einschließlich Co-Trainern. Streuffert könnte aber gut und gerne noch einmal etwa die gleiche Zahl an Übungsleitern bei seinen Jugendmannschaften beschäftigen.
Von Bewerbern für das Traineramt verlangen die Vereine lediglich ein polizeiliches Führungszeugnis. Ausbildungen und Weiterbildungen werden über den DFB organisiert. Es gibt auch Aufwandsentschädigungen, die allerdings bei kleinen Vereinen auch kleiner ausfallen als bei großen.
Und Jugendtrainer zu sein bedeutet auch, einen hohen Einsatz zu zeigen. Neben dem Training an bis zu drei Tagen in der Woche finden dann auch noch an den Wochenenden Spiele statt. "Das ist ein zeitaufwendiges Ehrenamt", sagt Thomas Gürnth, Leiter der Jugendabteilung des FC-Nordost. Er kam mit 18 Jahren zum Verein. Inzwischen ist er 32, spielt bei den Herren und trainiert zwei Jugendmannschaften. "Man muss als Jugendtrainer schon die richtigen Nerven haben und den richtigen Ton treffen", beschreibt Gürnth seinen Job. Das sei nicht jedem gegeben. Wer im Rentenalter oder arbeitslos ist, habe für ein solches Ehrenamt eben nicht den Nerv. Daher sei es auch nicht so einfach aktive oder ehemalige Spieler des Vereins für das Ehrenamt zu gewinnen. "Und wer im Beruf steht, hat meistens genug Stress", fügt Hartmann.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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