Hain in der Langhoffstraße schutzwürdig
Berliner Forsten attestieren Gehölzen auf ehemaligem Kita-Grundstück Waldeigenschaft
Dem Erhalt des kleinen Wäldchens auf dem ehemaligen Kita-Grundstück in der Langhoffstraße 9 dürfte nichts mehr im Weg stehen. Die Berliner Forsten haben das Grundstück untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Fläche als Wald einzustufen ist.
Die Untersuchung geht auf Initiative der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zurück, über die auch die Berliner Woche berichtet hatte. In der April-Sitzung war ein überfraktioneller Antrag beschlossen worden. Darin forderten Grünen, die Linke und die Tierschutzpartei das Bezirksamt auf, sich gegenüber den Berliner Forsten für eine Untersuchung einzusetzen, ob es sich bei dem Grundstück um ein Waldgebiet handelt. In diesem Fall sollte das Gebiet unter Schutz gestellt und somit eine zukünftige Bebauung verhindert werden.
In einem Schreiben teilten die Berliner Forsten dem Bezirksamt mit, dass eine Begehung des Grundstücks bei einem Ortstermin aufgrund einer Einzäunung nicht möglich gewesen sei. Mithilfe eines aktuellen Luftbilds sei jedoch festgestellt worden, dass in diesem Bereich flächenmäßig Birken und Pappeln sowie vereinzelte Eichen und Kiefern vorhanden sind. Außerdem seien auch Linden, Hainbuchen, Kastanien und Buchen identifiziert worden. Mit einer Fläche von mehr als 6000 Quadratmetern, so das Fazit der Berliner Forsten, sei eindeutig eine Größe erreicht, die eine Waldeigenschaft rechtfertige. „Ich freue mich sehr, dass die Berliner Forsten die Fläche als Waldgebiet ausgewiesen haben und damit Sicherheit für die Anwohner besteht“, teilte daraufhin der CDU-Abgeordnete Christian Gräff mit.
In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Parteien die Linke und B’90/Grüne nun ein schnelles Handeln des Bezirksamts. Die Fläche sei bisher offiziell ein Baugrundstück und befindet sich zur Vermarktung in der Verwaltung der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). Die zeitnahe Prüfung sei wichtig gewesen, bevor die BIM die Vermarktung als Baufläche fortsetze. Alle Maßnahmen zur Sicherung des Grundstücks und dem Schutz der dortigen Lebewesen müssten zügig angegangen werden. Eine Bewirtschaftung des Waldes durch die Berliner Forsten sollte von der BIM angestrebt werden, heißt es. Der klima- und umweltpolitische Sprecher der Grünen, Pascal Grothe, bezeichnete das Wäldchen als „eine natürliche Klimaanlage in der Nachbarschaft“. „Grüne Oasen inmitten der Wohngebiete helfen, das Stadtklima zu verbessern. Sie sind Rückzugsräume für unterschiedliche Lebewesen und leisten einen unschätzbaren Beitrag für saubere Luft in unserer Stadt“, erklärte der Linken-Fraktionsvorsitzende Bjoern Tielebein.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.