Auf der höchsten Erhebung
Gärten der Welt erhalten einen jüdischen Garten

Ein umfangreiches Netz aus Wegen wird den jüdischen Garten durchziehen und kleine Felder und Pflanzflächen miteinander verbinden.  | Foto: Computeranimation Atelier le balto
  • Ein umfangreiches Netz aus Wegen wird den jüdischen Garten durchziehen und kleine Felder und Pflanzflächen miteinander verbinden.
  • Foto: Computeranimation Atelier le balto
  • hochgeladen von Harald Ritter

Die Gärten der Welt bekommen ein weiteres Beispiel internationaler Gartenkultur: einen Jüdischen Garten. Er soll ab Herbst kommenden Jahres angelegt werden.

Der jüdische Garten wird  die Repräsentanz der großen Weltreligionen und Weltanschauungen in den Gärten der Welt komplettieren. Vertreten sind dort bisher der Islam mit dem Orientalische Garten, der Hinduismus mit dem Balinesischen Garten, der Schamanismus und Buddhismus mit dem Koreanische Garten, der Zen-Buddhismus mit dem Japanischen Garten, der Konfuzianismus mit dem Chinesischen Garten und das Christentum mit dem Christlichen Garten.

Die Senatsverwaltung für Umwelt und die Grün Berlin GmbH legten das Ergebnis eines Wettbewerbs zur Gestaltung des Jüdischen Gartens vor. Den ersten Platz belegte der Entwurf des Ateliers le balto landschaftsarchitekten aus Berlin.

Im Unterschied zu den anderen Beispielen von Gartenkultur in den Gärten der Welt gibt es keine historisch dokumentierte Tradition des jüdischen Gartens. Deshalb stellte der Wettbewerbsaufruf den Teilnehmern zunächst die Aufgabe, sich mit dem jüdischen Naturverständnis zu beschäftigen und dies in einen landschaftsarchitektonischen Entwurf umzusetzen.

Das Atelier le balto entwarf auf die Frage nach der Gestaltung eines jüdischen Gartens als Antwort einen großflächigen, netzartigen Nutz- und Schaugarten, der sich der Umgebung öffnet und mit ihr im Dialog steht. „Das Judentum ist primär eine Kultur der Haltung und der Handlung, nicht eine Kultur des fertigen Bildes“, erläutern die Gartenkünstler Manfred Pernice und Wilfried Kuehn ihren Entwurf.

Eingebettet in einem Netz aus Wegen und kleinen Platzflächen liegen Felder unterschiedlicher Größe und Form. Dort sollen Pflanzen einen Platz finden, die zur Geschichte der Berliner Juden gehören. Vorgeschlagen für das erste Jahr sind Nutzpflanzen wie Knoblauch oder Porree und auch Gewächse wie Wein oder die Bachweide, die im jüdischen Ritus und bei Festen eine Rolle spielen.

An zwei Begegnungspunkten im Wegenetz werden Pavillons gebaut, die zum Verweilen einladen, aber auch als Treffpunkte genutzt werden können. Im künftigen Jüdischen Garten können Informationsveranstaltungen zur Jüdischen Kultur oder auch Festveranstaltungen im jüdischen Jahreskalender durchgeführt werden.

„Es handelt sich um einen Entwurf, dessen Umsetzung und konkrete Gestaltung sich noch verändern wird“, erklärt Grün Berlin-Pressesprecherin Bettina Riese. Errichtet werden soll der jüdische Garten auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern im Bereich der höchsten Erhebung in den Gärten der Welt mit Blickbeziehung zum Christlichen Garten. Baubeginn soll im Herbst 2019 sein.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 702× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 989× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.