Bund zieht Zusage zurück
Grünes Innovationsprojekt im Heizkraftwerk Marzahn erhält keine Förderung
Damit die industrielle Produktion, Wärmeerzeugung und Mobilität zukünftig klimaneutral gestaltet werden können, spielt Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Am Heizkraftwerk Marzahn in der Rhinstraße sollte mit dem Energieträger und Rohstoff geforscht werden.
Dazu kommt es jedoch nicht, wie der Abgeordnete Kristian Ronneburg (Linke) mitteilte. Aus dem Bericht der Haushaltsberatungen im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses geht hervor, dass der Bund das Projekt zur Wasserstoff-Förderung nicht ausgewählt hat. Der Grund ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Ohne die Unterstützung des Bundes sei eine Umsetzung finanziell nicht möglich. Das Projekt ,,H2@Marzahn – H2-Baustein Dekarbonisierung Fernwärme“ könne deshalb nicht realisiert werden.
Im Mai 2021 hatte der Senat beschlossen, die lnnovationsförderung und Stärkung des Wirtschaftsstandorts Berlin auszuweiten. Insgesamt 120 Millionen Euro sollten zur Fortführung und zum Neustart innovativer Projekte investiert werden, allein 25 Millionen Euro in Marzahn. Dieses Geld war die Voraussetzung, um die erwarteten Fördermittel des Bundes aus der Nationalen Wasserstoffstrategie als Kofinanzierung zu bekommen. Genau diese Absicht habe der Bund aufgekündigt.
Bei dem Projekt wollten die Vattenfall Wärme Berlin AG, Siemens Energy und die TU Berlin im Heizkraftwerk Marzahn bei laufenden Betrieb an den kraftwerkstechnischen Gegebenheiten forschen und diese weiterentwickeln. Geplant war, eine zur Kraft-Wärmeerzeugung eingesetzte Siemens-Gasturbine nach und nach mit höheren Wasserstoffkonzentrationen im Brenngas betreiben zu können. Vor Ort erzeugter und zwischengelagerter grüner Wasserstoff sollte dabei Verwendung finden und durch eine H2-Tankstelle auch dem Kfz-Verkehr zur Verfügung gestellt werden.
Kristian Ronneburg bedauert die Entscheidung des Bundes: „Das Projekt wäre ein tolles Zeichen für unseren Bezirk gewesen. Von hier aus hätten wir auch einen Teil zum Ausstieg aus fossilen Energien beitragen können.“ Die Förderung nachhaltiger und grüner Technologien sei entscheidend, um die Versorgungssicherheit in der Fernwärme nach dem Kohle- und Erdgasausstieg zu gewährleisten. „Die Absage des Bundes trotz des vielversprechenden Ansatzes ist ein Armutszeugnis.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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