Graffiti statt Schmierereien
Anwohner sollen bei Gestaltung der Fußgängerbrücke mitreden
Der S-Bahnhof Ahrensfelde ist nach Ansicht auch vieler Anwohner ein hässliches Monstrum. Nach langwierigen Gesprächen mit der Deutschen Bahn könnte noch in diesem Jahr ein erster Schritt zu seiner Verschönerung gemacht werden.
Diese Verbesserung des Aussehens soll vor allem durch Farbe erreicht werden. Hierzu entwickelt die Kreativagentur 0815 Industries Überlegungen zu einer farblichen Neugestaltung, in dessen Zentrum Graffiti stehen. Diese sollen vor allem die Fußgängerbrücke ansprechender machen, die über die S-Bahn-Gleise führt und von der aus die Bahnsteige des Bahnhofes zu erreichen sind.
„Wir sind vorsichtig optimistisch, bald an die Arbeit gehen zu können“, sagt Jan Schmidt, Geschäftsführer von 0815 Industries. Er habe der Bahn allerdings einige Bedingungen für die Umsetzung gestellt. Zunächst müsste eine komplette Grundreinigung der Fenster der Fußgängerbrücke erfolgen. Zum anderen soll es ein Beteiligungsverfahren gehen, durch das die Anwohner in die Planungen einbezogen werden.
Der nüchterne Zweckbau aus dem Jahr 1987 wird im Ortsteil schon lange als Problem empfunden. Neben den Schmierereien an Wänden und Fenstern ist dessen schlauchartige Gestalt Auslöser von vielen Ängsten. Die Treppen sind steil und Mütter mit Kinderwagen sowie Rollstuhlfahrer müssen sich über ewig lange Rampen quälen. Bei einer Befragung von Anwohnern im vergangenen Jahr durch das Quartiersmanagements kam unter anderem heraus, dass viele Menschen die Brücke meiden. Im Sommer rieche es dort unangenehm und sie gilt als ein unsicherer Ort, an dem sich viele vor Kriminalität fürchten. Manche nehmen deshalb lieber den Bus als die S-Bahn.
Deshalb nahm das Quartiersmanagement Gespräche mit der Bahn auf, an denen neben 0815 Industries Vertreter von Vereinen aus dem Kiez und auch der Bezirksverwaltung beteiligt waren. Das letzte dieser Gespräche fand im Mai statt. Dabei stellte die DB-Service GmbH Mittel für die Gestaltung des größten Teils der Überführung in Aussicht. Aussagen zur einer auch vom Bezirk gewünschten grundsätzlichen Neugestaltung des Bahnhofes gab es nicht.
Das Bezirksamt hatte bereits im vergangenen Jahr die Verträge mit den Betreibern der Kioske auf dem Bahnhofsvorplatz vorsorglich gekündigt, den Weiterbetrieb aber genehmigt. „Die Genehmigung geht für ein Jahr bis zum 31. Mai 2020. Sie ist zeitlich befristet, so dass bei etwaigen großen Arbeiten der Bahn dann reagiert werden kann“, erklärt Verkehrsstadträtin Nadja Zivkovic (CDU).
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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