Horror-Brücke wird aufgehübscht
Die Deutsche Bahn plant Verschönerungsarbeiten am S-Bahnhof Ahrensfelde
Die Deutsche Bahn will endlich in den S-Bahnhof Ahrensfelde investieren. Doch bislang beschränkt sich der Konzern auf die Ankündigung von einigen wenigen Verschönerungsarbeiten, von einem Umbau redet das Unternehmen nicht.
Immerhin hat die Bahn eingesehen, dass Veränderungen am S-Bahnhof Ahrensfelde vonnöten sind. Dies teilte sie auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) der Senatsverkehrsverwaltung mit. Erste Schritte zur Verbesserung der Situation seien eingeleitet worden. Allerdings beziehen sich diese nur auf die Fußgängerbrücke, die Marzahn-Nord und Marzahn-West miteinander verbindet und von der aus auch die Bahnsteige des Bahnhofes zu erreichen sind. Die Marzahner Kreativagentur 0815 prüft gegenwärtig Möglichkeiten zu Verbesserungen und ist dazu auch mit dem Quartiersmanagement Marzahn-NordWest im Gespräch.
Die Fußgängerbrücke wurde 1987 im Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnhofes Ahrensfelde errichtet. Was die Deutsche Bahn in ihrer Einschätzung als „klassischen Zweckbau“ bezeichnet, ist nach dem Empfinden vieler Bewohner des Stadtteils ein Monstrum.
Passanten müssen über steile Treppen gehen, um auf die Verbindungsebene zu kommen. Um die Treppen winden sich ewig lange Rampen für Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die überdachte Brücke wird von vielen als enger und bedrückender Schlauch empfunden. Zudem ist das Bauwerk flächendeckend mit Graffiti beschmiert und schlecht beleuchtet. Im Sommer riecht es auf der Brücke unangenehm.
Seit Jahren reißen die Klagen darüber nicht ab. Auch bei der im Sommer vom Quartiersmanagement durchgeführten Anwohnerumfrage hätten viele ihren Unmut über den Zustand der Fußgängerbrücke mitgeteilt, sagt André Isensee, Leiter des Quartiersmanagements. „Die Brücke ist ein Schwerpunkt der Kriminalität im Stadtteil und viele Menschen fahren lieber mit dem Bus über die Ahrensfelder Chaussee, statt über die Brücke zu gehen“, erläutert André Isensee.
Die Gespräche mit der Bahn und der Agentur laufen bisher auf eine Interimslösung hinaus. Die Graffiti sollen entfernt, die Brücke farblich neu gestaltet sowie kaputte Deckenpaneele und Teile der Beleuchtung erneuert werden. Diese Arbeiten könnten nach Auskunft der Bahn im Zusammenhang mit der jährlichen Grundreinigung des Bahnhofs im Frühjahr kommenden Jahres erfolgen. Ob es zu einem Abriss und Neubau der Fußgängerbrücke kommt, ist noch ungewiss. Die Deutsche Bahn, das Land Berlin und das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf führen dazu Gespräche. Die Zugänge stehen auf Flächen des Landes Berlin. Für den Vorplatz an der Märkischen Allee ist das Bezirksamt zuständig. „Wir haben vorsorglich die Pachtverträge mit den Kioskbetreibern nicht verlängert“, erklärt Verkehrsstadtrat Johannes Martin. Diese laufen im Mai 2019 aus.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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