Weitere Besucherparkplätze rund um die Gärten der Welt geschaffen
Grün Berlin will Parkdruck im Wohngebiet Landsberger Tor mindern
Die Grün Berlin GmbH hat die Zahl der Parkplätze rund um die Gärten der Welt deutlich erhöht. Damit will sie den Parkdruck aus den umliegenden Wohngebieten nehmen. Anwohner klagen seit Langem über die schwierige Suche nach einem Parkplatz, insbesondere an besucherstarken Tagen an Wochenenden.
In einer E-Mail an die Redaktion macht ein Anwohner seinem Ärger Luft. Die Parkplatzsuche werde „immer schlimmer“. Zahlreiche Besucher der Gärten der Welt würden im Wohngebiet Landsberger Tor zwischen Eisenacher Straße, Blumberger Damm und Landsberger Allee teilweise auch wild parken. Die Lage würde für die Anwohner immer ärgerlicher.
Das Thema beschäftigt den Bezirk und die für die Gärten der Welt zuständige Grün Berlin GmbH bereits seit Jahren. Nun ist endlich Besserung in Sicht. Erst Anfang Oktober eröffnete die Grün GmbH einen neuen Gästeparkplatz Süd angrenzend an die Seilbahnstation Gärten der Welt. Auf der Fläche der ehemaligen Gastro- und Blumenhalle, die anlässlich der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2017 errichtet wurde, sind zusätzlich 119 gekennzeichnete Stellplätze entstanden, zehn davon sind Plätze für Menschen mit Behinderung. Im August wurde bereits der Besucherparkplatz West auf dem Areal der ebenfalls 2017 errichteten Logistikfläche mit 100 Stellplätzen eröffnet. Damit sind nun gleich zwei Besucherparkplätze in unmittelbarer Nähe zum Eingang Blumberger Damm nutzbar.
Auf Nachfrage der Berliner Woche teilte Grün Berlin mit, dass zudem die bestehenden Gästeparkplätze P1 und P2 an der Eisenacher Straße mit rund 300 Stellplätzen im Bestand um ein dezentrales Parkraumangebot erweitert worden sind. Um die Parkplatzsituation im Umfeld des Kienbergparks zu optimieren, ist bereits 2020 das Parkareal an der Seilbahnstation in der Hellersdorfer Straße umgebaut worden. Dabei wurden 157 Parkbuchten ausgewiesen. Mit den nun vier Besucherparkplätzen stehen insgesamt rund 670 kostenlose Pkw-Stellplätze zur Verfügung. An den Eingängen Blumberger Damm und Hellersdorfer Straße gibt es seit August außerdem Jelbi-Punkte der BVG. Dort stehen Leihräder und E-Scooter bereit. „Zur Entlastung der Parkplatzsituation werden die Gäste der Gärten der Welt und der Sonderveranstaltungen im Rahmen der eigenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über die Anreiseempfehlung mit dem ÖPNV über U-Bahnlinie 5 und Seilbahn informiert“, teilte Grün Berlin des Weiteren mit.
Im nahen Wohngebiet Landsberger Tor ist hingegen das Bezirksamt zuständig. Vor der IGA hatte es die Zufahrten zum Wohngebiet wie im Pritzhagener Weg mit Verbotsschildern für Fahrzeuge aller Art und dem „Anlieger frei“-Zeichen beschildert, die es auch heute noch gibt. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden damals Anwohnern auf Antrag Ausnahmegenehmigungen zum dauerhaften Parken erteilt, die sogenannten „Grünen Karten“. Für Nichtanlieger wie Besucher, Kunden, Lieferanten und Dienstleister wurde die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzt. Diese Regeln flächendeckend zu überwachen, dazu fehle dem Ordnungsamt das Personal. Die „Grünen Karten“ seien deshalb ohne Zweck, erklärt ein Anlieger.
Laut dem Bezirksamt finden hier indes regelmäßige Kontrollen und vorrangig in den Sommermonaten statt. Den Vorwurf, es werde nicht genug unternommen und auf Beschwerden reagiert, weist Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) von sich. „Alle Hinweise werden ernstgenommen und die Beschwerdeführer erhalten auch immer eine Antwort. Der Außendienst sowie die zur Verstärkung eingesetzten Verkehrsüberwachungskräfte bestreifen im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Bereich, welcher als Schwerpunkt bekannt ist.“ Allerdings befürwortet sie den Bau eines Parkhauses. Es wäre ein großer Gewinn für den Standort, so Zivkovic. Eine Nachfrage bei Grün Berlin ergab jedoch, dass solche Planungen nicht mehr verfolgt würden.
In den Wintermonaten dürften die Bewohner des Landsberger Tors aufgrund der geringeren Besucherzahlen ohnehin keine Parkplatzprobleme haben. Inwieweit die neuen Besucherparkplätze am Blumberger Damm zur Entspannung der Situation beitragen, kann wohl erst in der nächsten Saison bewertet werden.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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