Startschuss für Großprojekt rückt näher
Neubau des Marzahner Knotens beginnt im kommenden Jahr
Mit dem Neubau des Verkehrsknotens Marzahn wird bis Ende des Jahrzehnts ein riesiges Bauvorhaben im Bezirk umgesetzt. Anfang 2022 soll mit der Baufeldfreimachung begonnen werden. Das Vorhaben stellt die Planer vor eine große Herausforderung, weil an dieser Stelle Landsberger Allee, Märkische Allee sowie die Fern- und S-Bahn-Gleise der Deutschen Bahn aufeinandertreffen.
Der Neubau des Marzahner Knotens südlich des Einkaufzentrums Eastgate soll Ende 2022 starten und Ende 2029 abgeschlossen sein. Drei Straßenbrücken und die dazugehörigen Rampen- und Verbindungsfahrbahnen sowie die Instandsetzung des Fußgängertunnels sind darin enthalten. Ebenfalls erneuert wird die Trambrücke der BVG. Notwendig sind die Bauarbeiten aufgrund des teils schlechten Zustands der Brückenbauwerke und der Fahrspuren. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) selbst bezeichnet den Zustand der sogenannten Marzahner Brücken an manchen Stellen sogar als „desolat“. Auf Fotos sind Risse und deutliche Löcher im Beton zu erkennen. Außerdem gibt es weder Rad- noch Fußgängerwege, die den veränderten Anforderungen an die Mobilität schon heute nicht gerecht werden können.
Die Abgeordneten Dr. Manuela Schmidt und Kristian Ronneburg (Linke) haben sich vor Kurzem bei der Verkehrsverwaltung nach dem aktuellen Stand der Vorbereitung erkundigt. Aus der Antwort geht hervor, dass die Verkehrsanlagenplanung seit der Vorstellung der Pläne im Februar 2020 überarbeitet worden ist. Laut Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese wurden mehrere Teilbauwerke ergänzt. Zudem sei die Planung der Kreuzungsbauwerke unter Berücksichtigung der Forderungen aus dem aktualisierten Mobilitätsgesetz für den Fuß- und Radverkehr korrigiert worden. An der Überführung der Landsberger Allee über die Märkische Allee werde der Fuß- und Radverkehr entlang der Märkischen Allee kreuzungsfrei geführt. Dies erreichen die Planer durch den Bau von Rampenunterführungsbauwerken an allen vier Rampen. Sie sollen Fußgängern und Radfahrern im gesamten Knotenbereich Sicherheit geben. Weitere Planungen sind noch in Arbeit.
Inzwischen hat die Senatsverkehrsverwaltung bei der Deutschen Bahn die ersten Sperrpausen für den Nah- und Fernverkehr für Ende 2022 angemeldet. „Die Auswirkungen und Einschränkungen auf den Bahnverkehr sollen auf das zwingend erforderliche Maß begrenzt werden“, erklärte Ingmar Streese. Für die nachfolgenden Sperrpausen sei ein Konzept erstellt worden. Dieses werde in der weiteren Baubetriebsplanung der Deutschen Bahn berücksichtigt und mit anderen Baumaßnahmen koordiniert und abgestimmt. Die geplanten Sperrpausen sollen vorwiegend nachts und an den Wochenenden sein. Auswirkungen für den Busverkehr zwischen S-Bahnhof Marzahn/Eastgate und Hohenschönhausen sollen dagegen vermieden werden. Details würden noch mit der BVG abgestimmt.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Lärmschutz. Nach Angaben von Streese wird derzeit das Lärmgutachten unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrsanlagenplanung aktualisiert. „Gesonderte Schallschutzmaßnahmen ergeben sich nach dem aktuellen Bearbeitungsstand nicht. Im Zuge der Planung und der Ausschreibung von Bauleistungen wird auf eine notwendige emissionsarme Bauausführung geachtet“, teilte der Staatssekretär weiter mit. Im Herbst werde es dazu eine Bürgerinformationsveranstaltung geben. Eine digitale Information zum aktuellen Stand der Entwurfsplanung und der zeitlichen Abfolge der Verkehrsführung sei in Vorbereitung und erfolge voraussichtlich Mitte dieses Jahres.
Mehr Informationen zum Großprojekt gibt es auf https://bwurl.de/16q2.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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