Ökomobil mit schnellem Antritt - Bürgermeister erprobt ein Elektroauto
Marzahn-Hellersdorf. Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) machte zusammen mit seinem Fahrer einen Ausflug in die schöne neue Welt der Elektromobilität. Beide sind begeistert von der neuen Autotechnik.
Die Gelegenheit, eine Elektroauto zu testen, ergab sich für den Bürgermeister im Zusammenhang mit der Nationalen Konferenz für Elektromobilität in Berlin Mitte Juni. Die Berliner Agentur für Elektromobilität stellte Komoß für zwei Wochen bis Ende Juni einen BMW I3 mit elektrischem Antrieb zur Verfügung. Dafür mussten er und sein Fahrer den gewohnten Dienstwagen, einen 5er BMW, stehen lassen.
Sowohl Komoß als auch sein Fahrer reckten gegen Ende der Testwochen den Daumen nach oben: Das Elektrofahrzeug bestand den Test und der Fahrkomfort erwies sich als noch üppiger als erwartet. Außer einigen Problemen mit dem „Nachtanken“ der Elektroenergie wussten beide nichts Negatives anzuführen.
„Der Motor ist überhaupt nicht zu hören und im Antritt ist das Elektrofahrzeug Spitze“, sagt Komoß begeistert. Außer zu seinen Dienstfahrten nutzte er das Auto auch an den Wochenenden für kleine Spritztouren. Familie, Freunde und Nachbarn stimmten in sein Schwärmen ein.
Es erwies sich, dass sich das Nachladen der Elektroenergie zu Hause noch am leichtesten bewerkstelligen ließ. „Einfach das Kabel abends an eine Hausteckdose anschließen und am nächsten Morgen geht es weiter“, berichtet der Bürgermeister. Er fragt sich allerdings, wie beispielsweise ein Marzahner, der im sechsten Stock eines Hochhauses wohnt, damit zurechtkommen soll.
Komoß legt in seinem Dienstwagen pro Tag zwischen 70 und 80 Kilometer zurück. Mit aufgeladenem Akku kann das Auto bis zu 130 Kilometer elektrisch fahren. Ist diese Kapazitätsgrenze erreicht, gibt es noch einen Reservetank mit Benzin, der für 80 bis 100 Kilometer reicht.
Im Bezirk gibt es gegenwärtig rund zwölf Ladesäulen für Elektroautos. Die meisten davon sind von RWE, lediglich zwei von Vattenfall. Fahrer Helmuth Barthold hat die Ladestationen möglichst gemieden. „Da geht das Nachladen viel schneller, man braucht nur zwei bis drei Stunden. Aber, soll ich die Zeit etwa dort warten oder zwischendurch wieder ins Rathaus fahren?“ fragt er.
Im Rathaus gibt es nur ein Dienstfahrzeug für die Bezirksamtsmitglieder, das regulär meist vom amtierenden Bürgermeister genutzt wird. Stefan Komoß kann sich nach den beiden Testwochen gut vorstellen, einen der nächsten Leasingverträge für ein Elektroauto abzuschließen.
Der Test hat ihn zudem überzeugt, dass die Verwaltungen gegenüber nicht fossilen Energieträgern noch aufgeschlossener werden sollte als bisher. „Da liegt die Zukunft und die Zukunft hat schon begonnen“, erklärt er.
hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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