Marzahn. Der Bau der Ortsumfahrung Ahrensfelde droht sich um Jahre zu verschieben. Der Bundesrechnungshof hält die Lärmschutzmaßenahmen für überdimensioniert.
Autofahrer nerven sie schon seit Jahrzehnten: die Staus im Dorf Ahrensfelde auf dem Weg von und zur Autobahn. Sie sollten eigentlich längst Geschichte sein. Eine Umfahrung des Dorfes plante schon die DDR. Nun drohen auch die aktuellen Planungen Berlins und des Landes Brandenburg zu scheitern. Der Bundesrechnungshof hat beanstandet, dass die sogenannte "Troglösung" zu teuer ist. Laut einem Beschluss der beiden Länder von 2007 soll die Ortsumfahrung über die Klandorfer Straße durch einen Trog erfolgen, um Anwohner vor Lärm zu schützen. Laut Bundesrechnungshof ist er unnötig. Die Planer hätten die Belastung durch Verkehrslärm zu hoch eingestuft, heißt es. Lärmschutzwände würden reichen. Rund zehn Millionen Euro ließen sich so einsparen.
Wenn der Bundesrechnungshof sich durchsetzt, müsste neu geplant werden. Eine Entscheidung soll spätestens im März fallen. Sollten Berlin und Brandenburg aber am Trog festhalten wollen, so müsste das Land Berlin ihn selbst bezahlen.
Der Entscheidung des Bundesrechnungshofes dürften die Anwohner mit Spannung entgegensehen. Denn die schon die bisherige Planung ist bei vielen Bewohnern von Ahrensfelde unbeliebt. Sie werde zu einer unüberwindlichen Barriere zwischen ihrem Dorf und Marzahn. Sie befürchten, dass Staus und Lärmbelästigung nur verlagert würden - von ihrer Haustür an die Gartenpforte. Auch in Marzahn-Nord stößt die derzeitige Variante auf Ablehnung. Die "Troglösung" empfinden viele als ineffizientes Monstrum. Und auch Lärmschutzwände mit einer Höhe von bis zu sechs Metern dürfte auf den Widerstand bei Anwohnern in Ahrensfelde und Marzahn stoßen. Andere Bewohner in Marzahn-Nord sehen den Durchgangsverkehr zur Ortsumfahrung schon durch ihre bisher ruhigen Nebenstraßen rasen.
Vor diesem Hintergrund will der Verkehrsausschuss der BVV das Bezirksamt beauftragen, beim Senat und der Brandenburger Landesregierung eine Überprüfung der Planung zu veranlassen. Der Antrag steht voraussichtlich am 26. Februar auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung.
Harald Ritter / hari
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