Stellplätze nur noch gegen Geld: Wohnungsbau erhöht den Parkdruck
Im Bezirk entstehen mehr Wohnungen. Dadurch wächst der Bedarf an Parkplätzen. Kostenlose Parkplätze sind in vielen Wohnvierteln schon lange schwer zu finden. Die Vermieter setzen auf kostenpflichtige Parkplätze, stoßen bei Anwohnern damit aber auf wenig Gegenliebe.
Die Zahl der Einwohner von Marzahn-Hellersdorf hat sich im vergangenen Jahr um rund 4000 auf 265.000 erhöht. Und diese Menschen brauchen Wohnraum. Wurden im Jahr 2017 rund 1000 Wohnungen fertiggestellt, werden es in diesem Jahr 2500 sein. Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) gibt die Prognose ab, dass bis zum Jahr 2021 im Bezirk rund 7000 neue Wohnungen gebaut werden.
Dadurch wird sich der schon vorhandene Parkdruck in vielen Wohnvierteln weiter erhöhen. Das gilt um so mehr, weil die Bauherren gesetzlich nicht mehr dazu verpflichtet sind, bei Neubauten auch in einem bestimmten Umfang neue Parkplätze zu schaffen. Das Bezirksamt setzt für die Zukunft auf Vereinbarungen mit den neuen Vermietern. Mit den landeseigenen Wohnungsgesellschaften gibt es diese bereits. Danach soll für zwei neue Wohnungen mindestens ein neuer Stellplatz angelegt werden. Mit den Wohnungsgenossenschaften und privaten Bauherren gibt es eine solche Zielvorgabe nicht. „Wir beraten die Bauherren dahingehend, dass sie Pkw-Stellplätze mit einplanen“, sagt Pohle, im Bezirk auch für das Stadtplanungsamt zuständig.
Parkplätze ja, aber nicht kostenlos
Auch die landeseigenen Wohnungsgesellschaften denken nicht daran, die neu geschaffenen Parkplätze kostenlos anzubieten. Die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH etwa stellt entsprechend des vereinbarten Schlüssels bei dem Bauvorhaben Gut Biesdorf insgesamt 270 Stellplätze her, rund 110 davon in einer Tiefgarage. „Nach derzeitiger Planung werden wir alle Stellplätze an die Mieter sowie die Gewerbetreibenden vermieten“, erklärt Pressesprecher Frank Hadamczik.
In vielen Wohngebieten stehen Mietparkplätze andererseits leer. Ein Beispiel ist der Mieterparkplatz der Wohnungsgenossenschaft Fortuna an der Ludwig-Renn-Straße 2-8. Während die Mietparklätze anscheinend nur spärlich belegt sind, stehend die parkenden Autos auf den kostenfreien Parklätzen Stoßstange an Stoßstange.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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