Initiative von Linkspartei und Grünen für Radfahrer
Tempo 30 auf Marzahner Brücken?

Auf den viel befahrenen Marzahner Brücken gibt es jeweils drei Fahrbahnen für Autos, aber keine Radstreifen.  | Foto: hari
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Die Marzahner Brücken sollen neu gebaut werden, das ist klar. Nur der Zeitpunkt ist ungewiss. Linkspartei und Grüne wollen aber schon jetzt die Sicherheit von Radfahrern an diesem wichtigen Knotenpunkt verbessern.

Auf Antrag der beiden Fraktionen beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im September einige Maßnahmen. So sollen Schilder aufgestellt werden, die darauf hinweisen, dass der Radverkehr auf die Brücke geführt wird, Schutzstreifen für Radfahrer mit farblicher Unterlegung eingezeichnet und Tempo 30 auf der Überfahrt von der Landsberger Allee auf die Märkische Allee eingeführt werden.

Das Bezirksamt und die Senatsverkehrsverwaltung lehnen die Forderungen ab. Sie verweisen auf den geplanten Neubau der Marzahner Brücken. „In dem betroffenen Straßenraum ist die Anordnung von Schutzstreifen oder anderer Radverkehrsanlagen über den Bestand hinausgehend leider nicht möglich“, erklärte Verkehrsstaatssekretär Stefan Tidow bereits im Juli auf eine Schriftliche Antwort des Grünen-Abgeordneten Stefan Ziller. „Auf Grund der hohen Verkehrsbelastung würde ein Tempolimit den Verkehrsfluss unnötig behindern“, erklärte Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) auf eine Bürgeranfrage auf der BVV-Sitzung Mitte November. Dies sei wiederholt die Argumentation der Verkehrslenkung Berlin.

"Das ist hier verdammt gefährlich"

Die Marzahner Brücken wurden in den 1970er-Jahren als Teil der Landsberger Allee zur Überquerung der Märkischen Allee gebaut. Die insgesamt fünf Brückenbauwerke mit Zu- und Abfahrten sind einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Osten Berlins. Während in den zuführenden Straßen inzwischen Radwege angelegt wurden, wurde auf den Brücken kaum etwas für die Sicherheit von Radfahrern getan. „Das ist hier verdammt gefährlich“, sagt ein Radfahrer. Zuvor hat er mit der Weiterfahrt nach Marzahn auf einem Streifen zwischen den Fahrbahnen und der Abfahrt zur Märkischen Allee geduldig warten und gewaltig aufpassen müssen.

Der Neubau der Marzahner Brücken soll frühestens 2021 erfolgen. Drei neue Brückenbauwerke sollen die alten ersetzen und der Fahrbahnbereich völlig umgestaltet werden. „Dabei wird die verkehrliche Situation für Radfahrer und Fußgänger deutlich verbessert“, so Jan Thomsen, Pressesprecher der Senatsverkehrsverwaltung. Nach aktuellem Planungsstand werde der Brückenneubau rund 82 Millionen Euro kosten.

Der Baubeginn 2021 ist aber alles andere als gesichert. Ungeklärt ist, ob für den Bau ein förmliches Planrechtsverfahren eingeleitet werden muss. „Dann würde sich der Baubeginn über weitere Jahre verzögern“, sagt Stefan Ziller. Man könne die Situation, wie sie jetzt für Radfahrer ist, nicht einfach länger belassen. „Die Markierung eines Radweges kann doch kein Problem sein, erläutert er.

Auf den viel befahrenen Marzahner Brücken gibt es jeweils drei Fahrbahnen für Autos, aber keine Radstreifen.  | Foto: hari
Ein Fahrradfahrer wartet auf dem Mittelstreifen, um die Abfahrt von der Landsberger Allee zur Märkischen Allee passieren zu können. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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