Zweifel an Verkehrsführung
Vollsperrung der Wuhletalbrücke: Bezirkspolitiker fordern Konzept für Marzahn-Nord

Der komplette Verkehr auf der Märkischen Allee wird nach der Vollsperrung der Wuhletalbrücke über die Auf- und Abfahrten in die Wuhletalstraße geführt.  | Foto: Foto: hari
  • Der komplette Verkehr auf der Märkischen Allee wird nach der Vollsperrung der Wuhletalbrücke über die Auf- und Abfahrten in die Wuhletalstraße geführt.
  • Foto: Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Eigentlich sollte die Wuhletalbrücke schon in den ersten beiden Monaten dieses Jahres voll gesperrt werden. Außer vorbereitenden Arbeiten tat sich jedoch bislang nichts. Frühestens Mitte Mai, so heißt es jetzt aus der Senatsverkehrsverwalung, könne es zur Vollsperrung kommen.

„Bis Ostern war bereits bis auf ein paar Kleinigkeiten alles vorbereitet. Dann aber musste die beauftragte Firma noch an der Ampelanlage an der Wuhletalstraße Nacharbeiten erledigen“, sagte ein Pressesprecher der Senatsverkehrsverwaltung Ende April auf Nachfrage der Berliner Woche.

Dass die vorgesehene Umfahrung über die Wuhletalstraße ausreicht, um zu vermeiden, dass der Ausweichverkehr die Wohngebiete in Marzahn-Nord zusätzlich belastet, wird im Bezirk bezweifelt. Bereits vor der Ankündigung der Senatsverwaltung im November, die Brücke voll sperren zu wollen, hatte der damalige Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) Verkehrssenatorin Regine Günther gebeten, die Planungen und den Neubau der Brücke zu beschleunigen und den Bau einer Behelfsbrücke zu prüfen. Im Dezember erhöhte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Druck auf das Bezirksamt. Auf Antrag der Linksfraktion empfahl die BVV der Verwaltung, ein Verkehrskonzept für die Zeit der Vollsperrung der Brücke unter Mithilfe der BVG und der Deutschen Bahn zu erarbeiten.

„Wir haben uns mit Schreiben vom 14. März an die Verkehrssenatorin gewandt, um ein Verkehrskonzept zwischen Mehrower Allee und Marzahn-NordWest zu erarbeiten“, sagte Verkehrsstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) der Berliner Woche. Ob ein solches Konzept noch erarbeitet wird, lässt die Senatsverwaltung gegenwärtig offen. „Üblicherweise schaun wir uns nach einer Vollsperrung genau an, wohin der Verkehr abfließt, und kommen dann zu neuen Entscheidungen“, erläuterte der Pressesprecher der Verkehrsverwaltung.

Die halbseitige Sperrung der Brücke hatte die Senatsverkehrsverwaltung bereits vor einem Jahr veranlasst. Der sogenannte Betonkrebs war so weit vorangeschritten, dass diese nicht mehr als standsicher gilt. Deshalb rollt der Verkehr seitdem auf der einen Hälfte der Brücke in beide Richtungen jeweils auf nur einer Fahrspur.

Im Herbst wurde festgestellt, dass sich der Betonkrebs auch auf den stadteinwärts führenden Teil der Brücke weiter ausbreitet. Deshalb konnte die Senatsverwaltung nicht mehr ausschließen, dass auch hier die Stahlbetonträger versagen könnten. Sie ließ eine Umfahrung vorbereiten, die jeweils auf den Zufahrten von der Märkischen Allee erfolgen soll.

Unter Berücksichtigung der Vergabezeiträume für die Planungs- und Bauleistungen beginnt der Brückenabriss nicht vor 2021. Für Abriss und Ersatzneubau wird nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand ein Zeitraum von mindestens zwei Jahren veranschlagt.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.