Flaschenhals auf der Märkischen Allee
Wuhletalbrücke bleibt rund zwei Jahre ein Nadelöhr
Die Wuhletalbrücke ist bereits seit Monaten auf eine Spur pro Richtung eingeengt. Doch von Bauarbeiten auf dem gesperrten Teilstück war seither nichts zu sehen. Daran wird sich auch in den kommenden zwei Jahren nichts ändern. Der Senat musste die geplante Sanierung abbrechen.
Die Brücke im Marzahner Norden überspannt das Wuhletal auf Höhe der Wuhletalstraße und ist ein Nadelöhr, durch das der Verkehr durch den Bezirk stadteinwärts und stadtauswärts fließt. Autos und Lkw müssen sich seit April dieses Jahres eine Fahrspur in beide Richtungen teilen.
Die Einschränkung ordnete die Senatsverkehrsverwaltung an. Bei einer Bauwerksprüfung waren Schäden an der Brücke festgestellt worden. Sie hält die bisherigen Belastungen nicht mehr aus. Daher wollte der Senat im Sommer mit der Sanierung beginnen.
Inzwischen redet in der Verwaltung niemand mehr von Sanierung, sondern vom Neubau der Brücke. „Aufgrund der Konstruktion des Bauwerks sind keine Instandsetzungsmaßnahmen möglich, die eine Befahrbarkeit der gesperrten Teilbrücke wieder gewährleisten würden“, erklärte Staatssekretär Stefan Tidow auf Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke). Bisher hat die Senatsverkehrsverwaltung lediglich die europaweite Ausschreibung des Brückenneubaus vorbereitet. Bei den technischen Planungen kam sie bisher nicht voran, weil es der Verwaltung an Bauingenieure mangelt. Allein die Planung des Brückenbauwerks werde wohl zwei Jahre benötigen. Dies bedeutet, dass der Neubau nicht vor 2021 starten wird.
Welche Bedeutung das Nadelöhr für den Verkehr auf der Märkischen Allee haben wird, ist bislang nur ungefähr abzusehen. Denn Tidow schließt sogar weitere Einschränkungen nicht aus. Im schlimmsten Fall müsse die Brücke vollkommen bis zu ihrem Neubau gesperrt werden.
Eine Vollsperrung der Brücke würde auf der viel befahrenen Märkischen Allee und in deren Umfeld zu noch größeren Verkehrsproblemen führen. „Das Bezirksamt, die BVG und die Senatsverwaltung sollten nun die Zeit nutzen, um ein Verkehrskonzept für den Marzahner Norden zu erarbeiten, das im Falle einer Sperrung der Brücke zum Tragen kommen könnte“, fordert Ronneburg. Ungenügend vorbereitete Notfalllösungen sollten vermieden werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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