Um die Zentren zu stärken
Absagen an Norma und Aldi: Bezirksamt lehnt Erweiterung der Verkaufsflächen ab
Das Bezirksamt treibt die Durchsetzung seines Zentrenkonzepts weiter voran. Auch Norma an der Liebensteiner Straße und Aldi an der Landsberger Allee verwehrt es den Ausbau ihrer Filialen.
Langfristig will das Bezirksamt die Umsetzung seines 2013 beschlossenen Zentrenkonzeptes durch einen Bebauungsplan absichern, der für alle Einzelhandelsstandorte im Bezirk erarbeitet wird. Da dieser noch nicht fertig ist, muss es mit dem Mittel der Veränderungssperre arbeiten. Diese ermöglicht es, Bauanfragen zurückzustellen und gestellte Bauanträge abzulehnen. Solche Sperren sind allerdings immer nur für zwei Jahre gültig und können nur einmal verlängert werden.
Bei seiner Filiale an der Liebensteiner Straße 44 will Norma den Verkaufsraum um 157 Quadratmeter erweitern und ein weiterer Verkaufsraum soll vergrößert werden. Ein Bauantrag des Grundstückseigentümers wurde zunächst 2017 zurückgestellt und ihm im März 2018 aufgrund einer inzwischen verhängten Veränderungssperre die Genehmigung versagt. Dadurch will das Bezirksamt das Zentrum an der Mehrower Allee vor Konkurrenz schützen, also die Geschäfte in und um die Plaza Marzahn.
Nahversorger schützen
Ähnlich liegt der Fall bei Aldi an der Landsberger Allee. Hier hat der Betreiber im Juli 2017 einen Antrag auf Erweiterung des Gebäudes von 800 auf 1000 Quadratmeter Fläche gestellt. Auch hier stellte das Bezirksamt den Antrag zunächst zurück. Der Antragssteller ging in Widerspruch und reichte sogar eine Anfechtungsklage ein. Dennoch wurde der Antrag auf Grund der inzwischen verhängten Veränderungssperre abgelehnt. Die Sperre soll die Einzelhandelsgeschäfte im erst 2018 fertiggestellten Nahversorgungszentrum Am Anger schützen.
Mit den Veränderungssperren schafft sich das Bezirksamt rund zwei Jahre Zeit, den Bebauungsplan für den Einzelhandel vorzulegen und von der BVV beschließen zu lassen. Die Einzelhandelskonzerne stehen in den Startlöchern. Aldi-Nord beispielsweise will sein Filialnetz in Deutschland noch erweitern und seine insgesamt 2300 bestehenden Filialen modernisieren. „Der Fokus liegt auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre“, erklärt eine Pressesprecherin gegenüber der Berliner Woche.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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