Machbarkeitsstudie stellt Schwimmhalle und Kinderbad in Frage
Eine Nebenwirkung des neuen, großen Familienbades könnte die Schließung des Kinderbades "Platsch" im Bürgerpark und der Schwimmhalle "Helmut Behrendt" am Helene-Weigel-Platz sein. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie der Bäderbetriebe hervor, die der Berliner Woche vorliegt.
Mit dem Familienbad soll endlich der im Bezirk lange gehegte Wunsch nach einem Freibad erfüllt werden. Alle anderen Pläne hierfür sind in der Vergangenheit gescheitert, zuletzt der Plan für ein Freibad im Elsensee.
Zwei andere Varianten waren zunächst Gegenstand der Prüfung in der genannten Machbarkeitsstudie der BBB. Das war zum einen die Ergänzung des Kinderbades im Bürgerpark um ein Erwachsenenbecken und zum anderen der Schwimmhalle am Helene-Weigel-Platz um ein Freibecken und eine Liegewiese. Unter dem Strich kam heraus, dass die ohnehin hochdefizitären Anlagen mit einem Ausbau noch weiter in die roten Zahlen rutschen würden.
Als einzige gangbare Alternative weist die Machbarkeitsstudie den Bau eines Familienbades aus. Hier könnten die Bäderbetriebe dank wesentlich größerer Besucherzahlen, höherer Eintrittspreise und eines differenzierteren Angebotes sogar Gewinn erzielen. Allerdings funktioniert das Familienbad laut Machbarkeitsstudie nur "als Ablösung des Kinderbades und der Schwimmhalle".
Die Bäderbetriebe bestreiten, dass die Schließung von "Platsch" und "Helmut Behrendt" bereits mit der Entscheidung für den Bau des Familienbades beschlossene Sache wäre. "Wir sind erst bei den Vorprüfungen", sagt Pressesprecher Matthias Oloew. In diesem Sinne äußert sich auch Bürgermeister Stefan Komoß (SPD). "Es hat hierzu weder Gespräche gegeben noch gibt es eine Beschlusslage", erklärt er.
Die Linke fordert in einer Presseerklärung die Wiederaufnahme der Bebauungsplanungen für ein Freibad am Elsensee und die Prüfung von Alternativen an den anderen Seen im Bezirk, einschließlich der Einrichtung eines regulären Badeangebotes am Biesdorfer Baggersee. "Wir wollen von den Bäderbetrieben auch eine eindeutige Aussage, dass nicht an die Schließung vorhandener Schwimmbäder im Bezirk gedacht ist", sagt Fraktionschef Björn Tielebein.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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