Marzahn-Hellersdorf. Die guten Zeiten für die Mieter im Bezirk sind vorbei. Die Mieten steigen in Marzahn-Hellersdorf mit am stärksten in Berlin.
Das ist eine Folge des städtischen Wohnungsmarktes, der sich in den zurückliegenden Jahren erheblich verändert hat. Wohnungen in der Innenstadt sind für den Normalverdiener kaum noch bezahlbar. Viele Menschen weichen bei der Wohnungssuche auf die Bezirke am Rand von Berlin aus.
Besonders beliebt ist Marzahn-Hellersdorf. Hier gab es bis vor wenigen Jahren noch bezahlbare Wohnungen. Inzwischen melden alle Vermieter eine Vermietungsrate, die an Vollvermietung grenzt. Der Preis für eine Wohnung in durchschnittlicher Wohnlage ist laut der neuesten Statistik des Berliner Immobilienverbandes in Marzahn-Hellersdorf seit 2013 um 13,5 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Wert, der in der Hauptstadt gemessen wurde. Die Berliner Steigerungsrate liegt nämlich insgesamt bei nur 7,2 Prozent im gleichen Zeitraum. In der Zeit stiegen die Mieten in Mitte lediglich um 5,4 Prozent. Am dichtesten dran am Bezirk ist Treptow-Köpenick mit einer Mietpreissteigerung von 11,5 Prozent seit 2013.
Dennoch ist Marzahn-Hellersdorf mit 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt für eine Durchschnittswohnung nach wie vor einer der preiswertesten Bezirke in Berlin. Preiswerter kann man nur noch in Spandau wohnen, wo der Quadratmeterpreis nur 6,45 Euro beträgt.
Dabei wurde der Preisanstieg bei den Mieten im Bezirk schon durch das sogenannte Mietenbündnis zumindest zum Teil gebremst. Nach dieser zwischen dem Senat und den landeseigenen Wohnungsgesellschaften 2012 getroffenen Vereinbarung müssen Degewo sowie Stadt und Land nun jede dritte frei werdende Wohnung an Sozialmieter vergeben. Bei Mietern mit Wohnberechtigungsschein darf keine höhere Miete verlangt werden als im Mietspiegel des Landes vorgegeben. Am 1. Juni wurde die Mietpreisbremse in Kraft gesetzt. Berlin ist damit das erste Bundesland, das Mieterhöhungen bei Neuvermietungen auf zehn Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete begrenzt. Die Zeit wird zeigen, ob damit auch den Durchschnittsverdienern geholfen ist. hari
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