Einsatz für Langzeitarbeitslose
Simone Piontek berät und hilft unkompliziert im Jobcafé bei der Arbeitssuche
Wenn der Arbeitsvermittler des Jobcenters nicht genug Zeit hat, empfiehlt sich ein Gang zum Jobcafé. Dort helfen Mitarbeiter wie Simone Piontek weiter und unterstützen beim Schreiben von Bewerbungen.
Das Jobcafé ist eine Einrichtung des Jobcenters, dort gelten aber andere Regeln. Dorthin geht man nicht nach Aufforderung, sondern freiwillig, um sich als Langzeitarbeitsloser helfen zu lassen. Einen Termin braucht man dafür nicht.
Eine viel gefragte Ansprechpartnerin ist Simone Piontek. Die Arbeitsvermittlerin sieht die Bewerbungsunterlagen gemeinsam mit den Langzeitarbeitslosen durch, prüft mit ihnen Stellenanzeigen und erarbeitet gemeinsam mit den Bewerbern Anschreiben, in denen die Kompetenzen der Arbeitssuchenden formuliert werden. Viele kommen auf Empfehlung der zuständigen Arbeitsvermittler zu ihr.
„Eine gut geschriebene Bewerbung ist der Türöffner zu einem Bewerbungsgespräch“, sagt Piontek. Das gelte auch für Jobs, für die nur eine einfache Qualifikation notwendig sei. Mit der Bewerbung ist aber nicht immer alles getan. Es gibt schwierige Fälle, etwa der einer Buchhalterin. Der fehlte die Zusatzausbildung als Bilanzbuchhalterin, um auf einen neuen Job zu hoffen. Piontek schaltete sich ein und besorgte über den zuständigen Arbeitsvermittler einen Bildungsgutschein, den sie mit der Bewerberin zusammen ausfüllte.
Piontek kennt fast alle Facetten des Arbeitsmarktes. Sie war seit 1990 beim Arbeitsamt Wuppertal tätig, zunächst als Arbeitsvermittlerin, dann in der Leistungsabteilung. Die gebürtige Berlinerin zog es aber in die Hauptstadt zurück. Dort kontrollierte sie in einer Sonderprüfgruppe Baustellen des Bundes auf illegale Beschäftigte. Anschließend vermittelte sie Tagesjobs auf dem Berliner Großmarkt und in anderen Bereichen. Ab 2010 arbeitete sie beim Jobcenter Berlin Mitte, und 2017 kam sie in das Jobcenter Marzahn-Hellersdorf.
"Schreibkraft bin ich nicht“, betont Simone Piontek. Sie leitet an ihrer Arbeitsstelle die Arbeitssuchenden an, gibt Hilfe zur Selbsthilfe, freundlich, aber bestimmt. Dabei hat sie mehr Zeit für die Langzeitarbeitslosen und erfährt manches, was deren persönlichen Ansprechpartnern im Jobcenter die weitere Vermittlungsarbeit erleichtert.
Es ist Dienstagmorgen, das Jobcafé schon gut gefüllt. Ein älterer Mann hat eine gelbe Rose in der Hand und bahnt sich seinen Weg zu Simone Piontek. Er strahlt, überreicht ihr die Blume und sagt: „Ich habe den Vertrag über eine Vollzeitstelle.“ Piontek hatte ihn zuvor bei der Bewerbung unterstützt. Jetzt wünscht sich der Arbeitgeber aber noch einen webbasierten Text. Piontek zeigt ihm, wie man den am PC erstellt.
Das Jobcafé, Rhinstraße 88, ist montags, dienstags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr geöffnet. Kontakt unter ¿55 55 49 80 00.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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