Vattenfall legt Grundstein für neues Heizkraftwerk an der Rhinstraße
Marzahn. Vattenfall hat den Grundstein für den Neubau des Heizkraftwerks Marzahn gelegt. Der Stromkonzern will den Ausstoß an Kohlendioxid in Berlin bis 2020 halbieren.
Der Neubau an der Rhinstraße ist ein Puzzleteil in der 2009 zwischen Vattenfall und dem Land Berlin abgeschlossenen Klimaschutzvereinbarung. „Wir unterstützen das Land Berlin in seiner politischen Zielsetzung, bundesweit Vorreiter beim Klimaschutz und der Energiewende zu sein", erklärte Vattenfall Deutschland-Chef Tuomo Hatakka bei der Grundsteinlegung.
Das Mittel hierzu ist eine effizientere Verwendung des Energieträgers Gas. Die neue Gas- und Dampfturbinen-Anlage wird in Kraft-Wärme-Kopplung einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreichen. Damit wird sie zu den effizientesten Heizkraftwerken in Europa gehören.
Das Heizkraftwerk wurde 1970 auf dem damaligen Gebiet des Stadtbezirks Lichtenberg zur Versorgung der Marzahner Industriebetriebe mit Energie und der entstehenden Großsiedlung Marzahn mit Fernwärme gebaut. Den Namen HKW Lichtberg behielt es bis 2013, wurde dann aber im Zusammenhang mit den Neubauplänen umbenannt. Ursprünglich wurde hier sowjetisches Erdöl und später auch Müll verbrannt. Die Müllverbrennungsanlage wurde bereits 1990 geschlossen und 2011 der letzte der beiden Turbosätze zur Ölverbrennung nach Indien verkauft.
Bereits im März 2012 wurde mit dem Abriss des nördlichen der beiden Schornsteine begonnen. Inzwischen wurden auch die meisten der rund 40 Jahre alten Kraftwerksgebäude abgerissen, um Platz für den Neubau zu schaffen. Der Neubau verzögerte sich allerdings im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen um zwei Jahre.
Dieser soll bis 2020 fertig werden und dann 230 Megawatt Fernwärme und 260 Megawatt Energie als Strom liefern. Diese Energiemengen sollen der Versorgung von rund 150 000 Wohnungen im Osten Berlins, hauptsächlich in Marzahn und Hellersdorf, dienen. Zusammen mit dem gleichfalls inzwischen auf Gas umgerüsteten Kraftwerk Klingenberg wird es das Rückgrat der Energieversorgung im Berliner Osten bilden.
Generalunternehmer ist die Siemens Power and Gas Solutions. „Wir sind nicht nur für den schlüsselfertigen Bau und den Service der Anlage zuständig. Wir fertigen auch das Herzstück des Kraftwerks, die Gasturbine, in unserem Werk in Berlin-Moabit. Mit anderen Worten: Aus Berlin, für Berlin“, sagte Stefan Halberstadt, Kaufmännischer Geschäftsführer der Siemens Power and Gas Solutions. Die Gesamtkosten für die neue Anlage liegen bei 325 Millionen Euro. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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