Wochenmarkt: Bezirksamt fordert Anteil an Gemüse und Obst von 50 Prozent

Schuhe soweit das Auge reicht. Das Wirtschaftsamt hat daher den Markt neu ausgeschrieben. | Foto: hari
2Bilder
  • Schuhe soweit das Auge reicht. Das Wirtschaftsamt hat daher den Markt neu ausgeschrieben.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Das Bezirksamt hat den Wochenmarkt in der Marzahner Promenade neu ausgeschrieben. Bei den Händlern stoßen die Forderungen auf Unverständnis. Sie bezeichnen sie als realitätsfern.

Besonders die Händler mit den Ständen für Bekleidung und Schuhe sind verunsichert. Eine der wichtigsten Forderungen des Bezirksamts an den neuen Marktbetreiber ist, das Angebot an Obst und Gemüse zu erhöhen. Er soll mindestens 50 Prozent betragen. Aber auch andere Forderungen des Bezirksamtes dürften die Händler kaum begeistern. Die Stände sollen künftig ein "einheitliches" Erscheinungsbild haben. Die maximale Breite soll sechs Meter betragen. Bei den Nahrungsmitteln ist besonders ein Angebot aus dem "Bio- oder Ökosegment" erwünscht.

Der bisherige Markt ist weit entfernt von den Vorstellungen des Wirtschaftsamtes. "Wir haben einiges für die Verbesserung der Situation auf dem Marktplatz getan", erläutert Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Jetzt müsse der Marktbetrieb nachziehen, um sich den Anforderungen des Umfeldes anzupassen.

Seit 2010 lässt der Bezirk mit Fördermitteln des Senats das Erscheinungsbild der Marzahner Promenade verbessern. Ein Mosaikstein war die Neugestaltung des Markplatzes, die im Sommer vergangenen Jahres abgeschlossen wurde. Der Markt bekam mehr Platz, der Platz wurde neu gepflastert und mit eine eigenen Stromanschluss ausgestattet.

Ina Hölzel, die den Markt seit fünf Jahren betreibt, steht den gewünschten Veränderungen skeptisch gegenüber. "Ich habe Angst um meine Händler", sagt sie. Die Ausschreibung sei am grünen Tisch entworfen und ein Stück weit entfernt von der Realität, wie sie die Händler und der Betreiber erleben.

Hölzel zweifelt, dass die Anwohner der Marzahner Promenade ein nachhaltig verändertes Angebot wünschen. "Wenn wir so weit weg vom Kunden wären, hätten wir nicht überlebt", erklärt Hölzel. "Unfassbar" nennt sie die Forderung des Bezirksamtes, die Öffnungszeit auf 8 bis 19 Uhr an den drei Tagen in der Woche auszuweiten. Bislang hat der Markt von 9 bis 17 Uhr geöffnet. "Sollen wir schon um sechs Uhr anfangen aufzubauen?" fragt Joachim Zabel. Dann drohe garantiert schon einmalÄrger mit Anwohnern wegen des morgendlichen Lärms. Er unterhält eine mobile Schleiferei und Schlosserei, ergänzt durch den Verkauf von gebrauchten Büchern und Heften.

Trotz ihrer Skepsis will Hölzel sich erneut um den Marktbetrieb bewerben, mit einem der Ausschreibung angepassten, aber eigenen Konzept. Bis zum 23. März hat sie noch Zeit, es einzureichen.

Harald Ritter / hari
Schuhe soweit das Auge reicht. Das Wirtschaftsamt hat daher den Markt neu ausgeschrieben. | Foto: hari
Joachim Zabel  regelmäßig mit seiner mobilen Schleiferei und Schlosserei auf dem Markt. Die neuen Anforderungen hält er für unrealistisch. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 45× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.