Ein spezielles Örtchen auf Probe: Bahnhof Berlin-Hohenschönhausen hat nun ein Bio-WC

Lisa Hexel gewährt einen Einblick in die Öko-Toilette, die etwas anders tickt, als andere Toiletten. | Foto: Wrobel
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Neu-Hohenschönhausen. Die Bürgerinitiative "Berliner Luft" setzt die Forderung vieler Anwohner um und finanziert am Bahnhof Berlin-Hohenschönhausen zur Probe eine mobile Toilette.

"Wir wollen zunächst einen Monat lang testen, wie diese Toilette angenommen wird", sagt Elke Schuster von der Initiative "Berliner Luft". "Viele Menschen haben uns darauf angesprochen, dass gerade am Bahnhof Hohenschönhausen ein öffentliches WC notwendig ist." Seit mehreren Jahren ist die Einrichtung einer öffentlichen Toilette am Bahnhof deshalb auch Bestandteil des Forderungskatalogs der Bürgerinitiative, der unter anderen besseren Service rund um den öffentlichen Personennahverkehr an der Falkenberger Brücke vorsieht.

Am 18. September hat die Bürgerinitiative nun selbst vorgemacht, wie einfach manch Forderung umgesetzt werden kann. Im Rahmen eines "Bahnhofaktionstages" wurde in der Nähe des Regionalbahnsteigs 4 des Bahnhofs Hohenschönhausen Richtung Parkplatz an der Wartenberger Straße eine Öko-Toilette aufgestellt. Sie soll vorerst bis Mitte Oktober stehen bleiben. Denn finanziert wird sie mit 350 Euro aus dem bezirklichen Kiezfonds, der ehrenamtliche Projekte auf Zeit unterstützt. "Wenn die Toilette gut angenommen wird, werden wir mit diesem positiven Beispiel ans Bezirksamt herantreten und uns für eine dauerhafte Lösung einsetzen", sagt Elke Schuster.

Der Bürgerinitiative war bei der Aufstellung des Örtchens auf Probe auch der nachhaltige Gedanke wichtig. Deshalb fiel die Entscheidung auf eine umweltfreundliche Sanitäranlage und nicht auf das chemische Pendant.

Sägespäne als Spülung

Unter dem Toilettensitz befindet sich ein Fass, in dem nicht etwa chemische Mittel aufbewahrt werden, sondern das zu einem Drittel mit Sägespänen gefüllt ist. "Diese Sägespäne sind sehr saugfähig und binden auch den Geruch", sagt Lisa Hexel, Mitarbeiterin der Firma "EcoToiletten", des Dresdner Produzenten der Anlagen. "Nach jedem Toilettengang betätigt man in unsere Öko-Toilette deshalb nicht eine Spülung, sondern wirft eine kleine Schippe Sägespäne in das Fass." Die Sägespäne können aus einem kleinem Behälter rechts an der Wand entnommen werden. Damit der Gang auf die Öko-Toilette auch im Dunkeln funktioniert, spendet eine kleine LED-Leuchte Licht. Und natürlich bieten Kleiderhaken, ein Desinfektionsmittelspender zum Händewaschen und eine Bedienungsanleitung alles, was man an einem Örtchen braucht – ohne Chemie. Neu sind diese Öko-Toiletten in Lichtenberg übrigens nicht. Denn ob auf dem Wartenberger Frühlingsfest oder als saisonale Einrichtung eines öffentlichen WC's an der Rummelsburger Bucht: Vielen Lichtenbergern sind diese Öko-Toiletten bereits vertraut. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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