Neu-Hohenschönhausen. Jahrelang lag der Mühlenradbrunnen am Mühlengrund trocken. Nach einer Sanierung für 460.000 Euro ist er nun wieder eine Attraktion. Metallbildhauer Achim Kühn freut sich sichtlich über den farbaufgefrischten Pusterich, der das Wasser in das große Becken spuckt.
Der Mühlenradbrunnen sprudelt wieder wie bei seiner ersten Inbetriebnahme 1986. Da befanden sich viele der umliegenden Häuser noch im Bau.
Achim Kühn wurde beauftragt, für den entstehenden Mühlengrund-Kiez eine Attraktion zu gestalten. Sein Brunnen erinnert an die Hohenschönhausener Windmühle, die sich an diesem Ort um 1860 befand.
Schon vor Jahren wurde der Brunnen trockengelegt. Stets fehlte Geld für die Sanierung und so moderte die Anlage vor sich hin, bis sie fast nicht mehr zu retten war. Im Bezirksamt wurde die Überlegung laut, den Brunnen abzureißen. "Das hätte mir schon sehr weh getan. Wenn die Anwohner keinen Druck gemacht hätten, wäre die Sanierung nie möglich gewesen", weiß Achim Kühn. Rund 460 000 Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost zog der Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), dafür heran. "Das ist viel Geld", gibt er zu. Doch der Erhalt des Brunnens unterstreiche die Wichtigkeit des Standorts für die Anwohner. "Viele haben dazu beigetragen, dass wir den Mühlengrund wieder als angenehmen Aufenthaltsort schätzen."
Viele Elemente konnten jedoch nicht mehr restauriert werden. Quelle, Brunnenkörper und Bachlauf mussten neu gebaut werden. Dadurch wurden auch Verbesserungen möglich. Denn in der Vergangenheit durchzog der Bachlauf den gesamten Stadtplatz und seine Überquerung war für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwägen problematisch. Jetzt gibt es ebenerdige Brücken. Für besondere Stimmung am Abend wird eine neue Beleuchtung des Bachlaufs sorgen. Überhaupt sorgt ein farbiger Anstrich dafür, dass der Mühlenradbrunnen in neuem Glanz erstrahlt. "Das Betonbecken ist auch nicht mehr grau, sondern farbig - zuerst war ich skeptisch, aber tatsächlich sieht der Brunnen jetzt viel freundlicher aus", sagt Achim Kühn. Er hatte die Brunnenkunst in seiner Werkstatt in Bohnsdorf wieder ertüchtigt. Die Inbetriebnahme nach der Sanierung ist jedoch bis auf Weiteres provisorisch. Denn um Frostschäden zu vermeiden, müssen die Wasserhähne bald wieder zugedreht werden. "Im kommenden Jahr kann der Brunnen zur Saisoneröffnung in Betrieb gehen", sagt Stadtrat Nünthel.
Karolina Wrobel / KW
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