Unterricht im Container
Schulamt sorgt für Übergangslösung an der Matibi-Schule
Es ist eine Übergangslösung, die im doppelten Sinn Schule macht: Aus Platzgründen hat die Matibi-Schule in der Prendener Straße 15 vor Kurzem Unterrichtscontainer bekommen. Die Behelfsklassenzimmer wurden in der Falkenberger Chaussee gleich neben dem Schulgelände aufgestellt.
Weil die Schülerzahlen in Neu-Hohenschönhausen und vor allem an der Matibi-Schule in jüngster Zeit stark gestiegen sind, hat das Lichtenberger Schulamt entschieden, für den Standort solche modern ausgestatteten Klassenraumcontainer anzuschaffen. Die externen Unterrichtsräume sollen dort vorübergehend eine Entlastung bringen, sie wurden nach den Weihnachtsferien in Betrieb genommen. Mädchen und Jungen aus dem Einzugsgebiet, die wegen des Platzmangels eine Weile die neue Grundschule in der Konrad-Wolf-Straße besuchen mussten, konnten damit in die Nähe ihres Wohnorts wechseln.
„Auf die beengten Verhältnisse an der Matibi-Schule musste schnell reagiert werden“, erklärt Schulstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Mit den Unterrichtscontainern habe der Bezirk in der Karlshorster Lew-Tolstoi-Schule und in der Schule am Rathaus gute Erfahrungen gemacht. „Die Konstruktion aus insgesamt sechs Klassenräumen und den dazugehörigen Toilettenanlagen hat sich bewährt.“ Der Stadtrat räumt ein, dass sich die Container aber nicht für jeden Schulstandort eignen. Sie seien ein Teil der temporären Entlastungsstrategie für überbelegte Schulen – in Kombination mit den modularen Ergänzungsbauten (MEB) des Senats. Anders als die Container bleiben die MEB dauerhaft stehen, wie beispielsweise der Zusatzbau auf dem Grünen Campus in Malchow.
Herausforderung Leitungen
Die sechs externen Klassenzimmer bieten Platz für einen ganzen Grundschulzug, also 144 Mädchen und Jungen. Jeder Raum hat eine Größe von rund 53 Quadratmetern. Etwa 1500 Quadratmeter braucht ein kompletter Satz inklusive Wegen. Weil das Grundstück an der Falkenberger Chaussee weder an die Kanalisation noch an andere Versorgungsleitungen angebunden war, waren vor Inbetriebnahme der Schulcontainer umfangreiche Erschließungsarbeiten notwendig.
Für Eltern mit (künftigen) Schulkindern, die in der Hochhaussiedlung leben, ist weitere Besserung in Sicht: Unweit der Matibi-Schule, in der Wartiner Straße 6, lässt der Bezirk derzeit eine ehemalige Grundschule reaktivieren. Läuft alles nach Plan, soll der Unterricht dort im ersten Halbjahr 2021 losgehen.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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