Zurück zur Natur: Der Dorfteich Wartenberg wird für 120.000 Euro saniert
Wartenberg. Zwei bronzene Störche zieren den Dorfteich Wartenberg, der lange Zeit fast ausgetrocknet brach lag. Jetzt soll der Teich nicht nur saniert, sondern zu einem Anziehungspunkt für die Dorfbewohner werden.
Eigentlich ist der Dorfteich Wartenberg ein idyllisches, kleines Gewässer von über 200 Quadratmetern Fläche. Der runde Teich ist mit Holzplanken eingezäunt, Äste einer am Ufer stehenden Trauerweide hängen pittoresk herab. Doch die Idylle ist seit Jahren getrübt. Denn der Grund des Teiches ist längst ausgetrocknet. Die Äste der Trauerweide hängen im Schlamm. Seit Jahren liegt das Gewässer brach. Immer wieder sammelte sich Müll in der Grube. Vom Teich-Idyll blieb nur die Erinnerung.
Teich auf dem Trockenen
Eine Sanierung soll jetzt Abhilfe schaffen und den Teich wieder zum idyllischen Mittelpunkt des Dorfes werden lassen. Das Bezirksamt investiert derzeit 120 000 Euro, um das Kleingewässer naturnah zu gestalten und so auch das Biotop aufzuwerten. Das Austrocknen des Teiches hat eine Ursache: Seitdem nämlich die Regenwasserkanalisation erneuert wurde, wurden gleichzeitig die Regenwassereinleitungen zum Teich gekappt. "Deshalb erhielt der Teich schon in den vergangenen Jahren kein Wasser mehr", weiß Laura Anders vom Umwelt- und Naturschutzamt. Gespeist werde der Teich nur noch durch Regenwasser "und in geringem Maße durch Schichtenwasser", so Anders. Eine umfassende Teichsanierung soll bewirken, dass "das im Teich vorhandene Wasser mehr Volumen hat und nicht im Schlamm verschwindet". Dazu soll der Teichgrund entschlammt und gleichzeitig die Gewässersohle verdichtet werden. Auch werden einige Bäume an den Böschungen gefällt werden müssen, da sie ohnehin nicht mehr standfest sind und obendrein dem Teich auch zusätzlich Wasser entziehen. Neue Bäume sollen an ihrer Stelle eingepflanzt werden.
Schönes Ausflugsziel
Nicht zuletzt soll der Dorfteich Wartenberg auch eine Bank bekommen, die zum Verweilen einladen soll. Die beiden bronzenen Störche sollen nach Ende der Baumaßnahme im Juni 2017 an ihren Ursprungsort zurückkehren. So soll der Dorfteich zum Anziehungspunkt für Spaziergänger und Dorfbewohner gleichermaßen werden – auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch bleibt, dass er während der Sommermonate immer wieder austrocknet. "Dies ist aber soweit in Ordnung und entspricht einem natürlichen, temporären Gewässer", erklärt Laura Anders. "Zudem befindet sich kein Fischbestand darin. Für Amphibien ist eine Wasserführung in den Frühjahrs- und Frühsommermonaten ausreichend."
Übrigens befindet sich der Teich an einem historischen Ort: In seiner Nähe stand einst die Dorfkirche, die am 21. April 1945 von der Wehrmacht gesprengt wurde. Sie wollte damit das Heranrücken der Roten Armee verhindern. Die erreichte noch am selben Tag das Dorf. Dabei handelte es sich um eine der ersten Grenzüberschreitungen Berlins. KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.