Blaue Stunde im Nachbarschaftshaus
Christian Morgenstern in Birkenwerder?

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Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.
Fast jeder kennt diesen Spruch, der einen typischen Bürokraten kennzeichnen könnte, aber nicht jeder ordnet ihn gleich Christian Morgenstern zu, der schon 1910 in seinem Palmström-Gedicht zu dieser Erkenntnis kam. Man kennt vieles von Christian Morgenstern, vor allem seine Galgenlieder oder auch seine kleinen Naturbetrachtungen, die fast philosophischen Charakter hatten. Aber dass er sich auch längere Zeit im brandenburgischen Birkenwerder aufgehalten hat, dürfte relativ neu sein. Es ist das Verdienst des Berliner Autors Roland Lampe, diese wichtige Zeit im Leben von Christian Morgenstern erforscht und aufgeschrieben zu haben.
Am 15.09.2022 stellte er sein Buch „Der Wald verwandelt sich in Traum – Christian Morgenstern in Birkenwerder“ in der „Blauen Stunde“ der Seniorenbegegnungsstätte im Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel vor und wurde herzlich von Silke Tews, der Leiterin, und einem interessierten Publikum begrüßt. Einfühlsam zeigte er auch eine andere Seite von Christian Morgenstern, der fast lebenslang an Tuberkulose litt und sich aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes 1905/06 im Sanatorium Birkenwerder Linderung seiner Beschwerden erhoffte. Aus dem jungen Mann, der gerne mit Freunden zechte und skurrile Verse schrieb, wurde in dieser Zeit ein leidenschaftlicher Spaziergänger, der im Gehen Briefe und Gedichte vorformulierte oder sich besonders gerne ins Gras fallen ließ und den wunderschönen Wald bestaunte. Hier entstand auch das Gedicht „Die zwei Tannenwurzeln.“ Auch wenn Morgenstern bereits als relativ junger Mann starb, hat die Auswahl der Gedichte, die Roland Lampe zitierte gezeigt, wie fest dessen Gedichte in unserer Sprache verwurzelt sind. Spätestens dann, wenn sie sich im Urlaub an der See erinnern, dass die Möwen aussehen, als ob sie alle Emma hießen.

Autor:

Elfi Sinn aus Neu-Hohenschönhausen

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