Wohlfühlatmosphäre im Kinosessel
CineMotion stellt sich den Herausforderungen und will weiter umbauen
Alle Unkenrufen zum Trotz: Das Kino CineMotion bleibt geöffnet und bietet Filmgenuss in angenehmer Atmosphäre.
Dass das Gerücht kursiert, das Kino würde schließen, überraschte Leiter André Pesek vor einigen Wochen total. „Das entspricht absolut nicht der Wahrheit.“ Es hänge wohl damit zusammen, dass das Kino keine Zusage für die Jugendweihe im kommenden Jahr geben konnte. Der große Saal ist seit vielen Jahren der Ort für Jugendweihefeiern in Hohenschönhausen. In den zurückliegenden zwei Jahren konnten Feiern allerdings wegen der pandemiebedingten Auflagen nicht stattfinden. Jetzt sind sie wieder möglich. Deshalb gab es eine Anfrage. „Weil wir noch einiges mit dem Kino vorhaben und den großen Saal nicht so lange im Voraus fest vermieten können, sagten wir, dass vorerst keine Buchung möglich ist“, berichtet André Pesek. „Das muss dazu geführt haben, dass jemand spekulierte, dass wir schließen. Und das wurde auch über die Sozialen Medien verbreitet.“
Das CineMotion eröffnete im Dezember 1998 mit 2000 Plätze in neun Sälen auf zwei Etagen. Nach Sanierungen und Umbauten, deren Ziel es war, den Besuchern mehr Komfort zu bieten, hat es inzwischen zirka 1700 Sitzplatze. Im Zuge der Umbauten erhielten einige Säle zum Beispiel neue Sitze mit Tischen. Die Sitze befinden sich nicht mehr so eng beieinander, die Zuschauer haben mehr Beinfreiheit. „Wenn wir nach und nach alle Säle saniert und umgebaut haben, wird sich die Anzahl der Sitze weiter reduzieren“, berichtet André Pesek. „Aber damit kommen wir den Ansprüchen nach, die Zuschauer an ein modernes Kino haben.“
Pesek arbeitet seit 20 Jahren im Kino an der Wartenberger Straße 174. Seit einem Jahr ist er der Leiter. Anfangs war das Filmtheater ein Cinemaxx-Kino, ehe es 2008 von der K-Motion GmbH &Co.KG übernommen und modernisiert wurde. Und weil es das einzige in Lichtenberg ist, kooperiert es mit Einrichtungen aus dem gesamten Bezirk. So wurde in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt bereits vor vielen Jahren eine Senioren-Kinoreihe ins Leben gerufen. Des Weiteren gibt es eine Filmreihe zur seelischen Gesundheit, bei der auch das Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge als Partner mit im Boot ist. „Aber hauptsächlich sind wie ein Familienkino“, sagt André Pesek. „Wir zeigen viele Kinder- und Familienfilme.“
Er stellt fest, dass die Pandemie das Kino natürlich, so wie alle Kultureinrichtungen, vor große Herausforderungen stellte. Zunächst war es von März bis August 2020 geschlossen. Danach konnten unter strengen Auflagen wieder Filme gezeigt werden. Von November 2020 bis Juli 2021 kam dann der nächste Lockdown. Neun Monate keine Einnahmen. Nur weil die Eigentümer-Gruppe gut gewirtschaftet hatte und auch staatliche Unterstützung erhielt, konnte diese schwierige Phase durchgestanden werden.
Und inzwischen ereilte die Branche die nächste Krise. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise. „Das ist die neue große Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, sagt André Pesek. Deshalb habe man ein Konzept entwickelt, um kostengünstig durch die Energiekrise zu kommen. Doch davon werden die Besucher kaum etwas spüren. „Bei uns wird keiner frieren. Im Gegenteil. Wir tun alles dafür, dass sich unsere Besucher wohlfühlen.“ Diese Atmosphäre, das soziale Miteinander und die Faszination der großen Leinwand sind das, was das Kino vom Fernsehen daheim unterscheidet. „Ich stelle immer wieder an Publikumsreaktionen fest, dass es vor allem auch für Kinder ein unglaubliches Erlebnis ist, einen Film im Kino zu sehen“, berichtet André Pesek.
Weitere Informationen zum CineMotion: https://berlin.cinemotion-kino.de/.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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