Blaue Stunde im Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel
Zum Tee mit Fontane

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Zum Ende des Fontane-Jahres, aber noch nicht zu spät – immerhin war der Geburtstag an einem 30. Dezember – trafen sich am 21.11.2019 zahlreiche Interessierte, aber auch sachkundige Fontane-Fans zu einer besonderen Blauen Stunde im Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel.
Zum ausgewählten Tee stellte der Berliner Autor Roland Lampe seine neuen Bücher und seine besondere Sicht auf Theodor Fontane und damit vor allem viel Neues vor. Oder hätten Sie gewusst, dass Fontane mehr als 30.000 Briefe geschrieben hat und darin einen ganz besonders trockenen Humor entwickelt hat? Vor allem am Anfang, als er viele Geldsorgen hatte, immerhin ist er genau wie viele Berufskollegen heute deutlich berühmter als zu Lebzeiten. Neben den Romanen, die einige auch noch aus dem Unterricht kennen, ist Fontane vielen Menschen durch seine Gedichte im Gedächtnis, vor allem das über den tapferen Steuermann „John Maynard“ und „Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, das berühmteste Gedicht über Birnen. Fontane, eigentlich Apotheker, wie sein Vater, entwickelte sich durch seine Vielseitigkeit zum berühmtesten Schriftsteller aus Berlin und Brandenburg.
Aber bis er zu seinem 70. Geburtstag öffentlich geehrt und mit einer Pension belohnt wurde, wurde seine Vielseitigkeit auch ständig gefordert, um die Familie zu ernähren und über die Runden zu kommen. Roland Lampe gelang es sehr gut, den Menschen Fontane zu zeigen, der in seinen Briefen deutlich machte, dass er gerne mehr hätte und dessen „undankbare“ Kinder bedauerten, dass ausgerechnet sie so arme Eltern hätten. Lampe streifte kurz sein Buch „Ein Sonnenstrahl des Glücks – Theodor Fontane in Bethanien“, eine Zeit in der Fontane im Krankenhaus Bethanien arbeitete und Diakonissinnen ausbildete.
Eine originelle Idee führte zu seiner zweiten Veröffentlichung „Fontane allerorten“. Lampe beantworte darin die Frage, wer oder was trägt alles den Namen Fontane? Neben Straßen, Plätzen, Brunnen, Schiffen, Apotheken und Bibliotheken gibt es sogar eine neue Fischart, die im Stechlinsee entdeckt wurde, die Fontane-Maräne. Und natürlich bieten Gaststätten Fontane-Menus oder  Torten und in Neuruppin gibt es ein Geschäft namens „Fontane-Döner“. So wie uns Roland Lampe Fontane näher brachte, hätte der darüber nur geschmunzelt, denn er war auch bei leiblichen Genüssen ein bescheidener Mann, dem ein wenig Fisch oder Fleisch genügten.

Autor:

Elfi Sinn aus Neu-Hohenschönhausen

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